Bericht über die Gemeinderatssitzung am 18.03.2010 im Bürgersaal, Oberkirchberg

 

Zur Sitzung begrüßte Bürgermeister Bertele den Gemeinderat, Herrn Ingenieur Gerhard Rimmele, als Zuhörer die Vertreter der SWU sowie der EnBW sowie Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung. Der Sitzung war eine Ortsbesichtigung im Drosselweg sowie der Fuggerstraße vorausgegangen. Er stellte die form- und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit fest und gab die Protokolle der letzten Sitzung bekannt. Zur Bürgerfrageviertelstunde meldete sich niemand.

 

Wahlen bei der Freiwilligen Feuerwehr Illerkirchberg, Abt. Unterkirchberg

Bürgermeister Bertele gab das Wahlergebnis der Feuerwehrabteilung Unterkirchberg vom 05.03.2010 bekannt. Der bisherige Kommandant Matthias Mayer werde sich bei der nächsten Hauptversammlung beider Feuerwehrabteilungen als Gesamtkommandant zur Wahl stellen. Als künftiger Kommandant der Feuerwehrabteilung Unterkirchberg wurde Herr Jürgen Neusser und als stellvertretender Kommandant Herr Guido Hänle gewählt. Der Vorsitzende dankte den bisherigen Kommandanten für die engagierte Erfüllung ihrer Aufgaben und ebenso den künftigen Kommandanten für die Bereitschaft, diese Ämter und Aufgaben zu übernehmen. Nach § 15 Abs. 5 i. V. m. § 15 Abs. 7 der Feuerwehrsatzung bedürfe es nun der Zustimmung des Gemeinderats zur Bestellung der Kommandanten. Ein Gemeinderat bat um eine persönliche Vorstellung der neu gewählten Kommandanten. Bürgermeister Bertele hatte dies zunächst nicht für notwendig befunden, nachdem es sich um allseits bekannte Persönlichkeiten handele. Gleichwohl könne dies - falls gewünscht - in einem Zuge mit der Bestellung des Gesamtkommandanten noch erfolgen. Die Bestellung der Abteilungskommandanten wurde sodann einstimmig bestätigt.

 

Straßensanierungen im Rahmen des Landessanierungsprogramms Oberkirchberg

Zu diesem Tagesordnungspunkt fand zuvor eine Ortsbesichtigung statt. Bürgermeister Bertele verwies auf den schlechten Zustand des Drosselweges und wiederholte Wasserrohrbrüche in der Fuggerstraße. Er erinnerte daran, dass beide Straßenzüge im Geltungsbereich des Landessanierungsprogrammes lägen und in dessen Rahmen zur Sanierung heranstünden. Projektiert seien folgende Maßnahmen:

-           Belagserneuerung im Drosselweg, ca. 912 m², Kosten: ca. 137.000,-- EUR

-           Belagserneuerung Fuggerstraße mit Wasserleitung

            ca. 1294 m², Kosten: ca. 194.000,-- EUR, Wasserleitung: ca. 100.000,-- EUR

 

Probleme bereite im Drosselweg die Straßenentwässerung. Bei Starkregen werde das anfallende Regenwasser von den Einläufen nicht vollständig aufgenommen und fließe dann über die Straßenfläche ab. Die Kanalisation sei mittels Kamerabefahrung untersucht worden. Hier bestehe ebenso wie für die Wasserleitung kein Sanierungsbedarf, sodass sich die Arbeiten auf die Straßenentwässerung und die Belagserneuerung beschränken könnten. Bedingung sei ein ausreichender Unterbau.

Im Bereich der Fuggerstraße sei neben dem Fahrbahnbelag auch die Fußwegtreppe mit Hangsicherung sanierungsbedürftig, wie auch die Wasserleitung, die insbesondere im südlichen Bereich vermehrt Rohrbrüche aufweise.

Im Weiteren bat er Herrn Ing. Gerhard Rimmele um technische Erläuterungen. Dessen Worten zufolge sei in der Fuggerstraße besonders auf die Gefahren bei den Arbeiten im Hangbereich zu achten. Daher bedürfe es hier besonderer Vorkehrungen, um Schäden an den benachbarten Gebäuden zu vermeiden. Andererseits bedürfe es auch einer vorherigen Beweissicherung, damit die Gemeinde nicht für etwaige schon vorhandene Risse haftbar gemacht werden könne. Geologische, gutachterliche Untersuchungen hielt er für unerlässlich. Über die Notwendigkeit zur Sanierung der Treppenanlage von der Fuggerstraße zur Ulmer Straße sei gesondert zu befinden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen fanden einhellige Zustimmung im Gemeinderat. Den Erhalt oder evtl. Auflassung der Treppe wollten die Gemeinderäte allerdings abhängig machen von den Kosten der beiden Varianten. In Anbetracht des nur geringen Umweges, der steilen Treppenanlage und der damit zusammenhängenden Verkehrssicherungspflicht wurde die Notwendigkeit der Treppe kritisch hinterfragt, zumal sie offenkundig nur von wenigen begangen werde.

 

Beim Drosselweg gilt es, nach den Worten von Herrn Ing. Gerhard Rimmele, die Höhenanpassung der privaten Hofeinfahrten zu beachten. Die Wasserführung zur Ableitung des Regenwassers konnte er sich in technischer Hinsicht als V-Profil mit Einläufen straßenmittig vorstellen, ebenso allerdings auch eine Ablaufrinne auf einer Straßenseite. Auch Starkregefälle gelte es hierbei in die Betrachtungen miteinzuschließen. Der Drosselweg westlich der Landesstraße sei zwar noch nicht so oft geflickt und mit Belagsschäden behaftet als östlich der Landesstraße, weise jedoch beträchtliche Spurrillen auf.

 

Nach eingehender Diskussion beschloss der Gemeinderat sodann einstimmig, für beide Straßenzüge die Planungen fortzuführen und die aufgezeigten Varianten, mit Kostenberechnungen untermauert, dem Gemeinderat wieder vorzulegen.

 

Baugesuche

Einem Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage als Kenntnisgabeverfahren im Baugebiet „Schelmenwinkel-Nord III“ wurde zugestimmt. Ebenso zugestimmt wurde der Erweiterung einer Lagerhalle im Gewerbegebiet Gassenäcker. Schließlich wurde dem Einbau zweier Dachterrassen sowie zweier Dachgauben an einem Gebäude in der Burgstraße die Zustimmung erteilt.

 

Stromkonzessionsvertrag - Neuvergabe 2011 bis 2030

Der Stromkonzessionsvertrag regelt insbesondere die Benutzung der im Gemeindegebiet gelegenen öffentlichen Verkehrswege (Straßen, Wege, Plätze und Brücken sowie der öffentlichen Gewässer), zum Betrieb und zur Unterhaltung des Stromversorgungsnetzes im Gemeindegebiet. Als Gegenleistung für diese Benutzung erhält die Gemeinde die sogenannte Konzessionsabgabe in Höhe von jährlich rd. 120.000,-- EUR. Die Laufzeit dieses Vertrages endet am 31.12.2010 ist gesetzlich auf höchstens 20 Jahre beschränkt, ebenso wie die Höhe der Konzessionsabgabe. Bis Ende 1990 lag die Stromkonzession für den Ortsteil Oberkirchberg bei den Stadtwerken Ulm (SWU) und für den Ortsteil Unterkirchberg bei der Energieversorgung Schwaben (EVS). Seit 1991 ist die Stromkonzession für die Gesamtgemeinde an die EVS vergeben. Für die beiden Versorger ergab sich ein Ausgleich, indem Unterweiler im Gegenzug zum Konzessionsbereich der SWU wechselte.

Im vorgeschriebenen Verfahren hatte die Gemeinde die Ausschreibungen bekannt gegeben. Alle einschlägigen Informationen lagen den Bewerbern fristgerecht vor. Darauf bewarben sich die SWU sowie die EnBW um die Stromkonzession in Illerkirchberg.

 

Der Gemeinderat hatte im Vorfeld der Entscheidung Gelegenheit, beide Unternehmen zu besuchen und sich von deren Leistungsfähigkeit vor Ort ein Bild zu machen. Die Bewerber wurden gebeten, ihr Vertragsangebot in endgültiger Form bis spätestens 08.03.2010 vorzulegen und zu erläutern. Dem Gemeinderat lagen die umfassenden Unterlagen beider Bewerber vor.

 

Ausdrücklich wies Bürgermeister Bertele darauf hin, dass Gegenstand der Konzessionsverträge das Leitungsnetz vor Ort, nicht aber der Stromverkauf vor Ort bzw. die Stromerzeugung sei. Er verwies auf die Präsentationsschreiben der beiden Bewerber mit der jeweiligen Unternehmensdarstellung.

Hierbei seien in beiden Unternehmen beispielsweise auch Unternehmensbereiche auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien (Wasser- und Windkraft, Photovoltaik und Biomasse) dargestellt worden. Teilweise werde auch optimierter Energieeinsatz im Bereich des Stromspitzenbedarfs in tageszeitlicher Abhängigkeit mittels Pumpspeicherkraftwerke genannt. Von beiden Bewerbern sei die örtliche bzw. regionale Bindung auch hinsichtlich der Unternehmensmitarbeiter hervorgehoben worden.

Neben dem Konzessionsvertrag für die Stromversorgung bestehe ein Konzessionsvertrag mit den Stadtwerken Ulm, SWU, über die Gasversorgung in Illerkirchberg. Aus Sicht der Gemeinde bestehe sowohl mit der SWU als Träger der Gasleitungskonzession als auch mit der EnBW als Träger der Stromleitungskonzession gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beiderseits werde auf die äußerst hohe Versorgungssicherheit mit betriebsbedingten Ausfallzeiten nur im Minutenbereich während eines ganzen Jahres hingewiesen.

 

Die Verlegung der Hochspannungsleitung am nördlichen Ortsrand von Oberkirchberg wäre ebenfalls in guter und konstruktiver Zusammenarbeit erfolgt. Damit betraut gewesen sei allerdings nicht die EnBW Regional AG, sondern ein eigenständiger Unternehmensteil des Gesamtunternehmens EnBW. Die EnBW Regional AG betone in ihrem Schreiben besonders die mittelbare Beteiligung der Landkreisgemeinden über den Alb-Donau-Kreis. Infolge der Ertragsausschüttungen an den Landkreis erhebe der Alb-Donau-Kreis eine erheblich niedrigere Kreisumlage. Auf Illerkirchberg bezogen werde dieser Anteil von der EnBW Regional AG auf jährlich 250.000,-- EUR beziffert.

 

Bürgermeister Bertele stellte fest, dass die Prüfung der eingereichten Bewerbungsunterlagen und die Erfahrungen mit beiden Unternehmen ergeben habe, dass die Bewerber gleichermaßen leistungsfähig, kompetent und korrekt in der Aufgabenerfüllung seien. Aus Gründen der Zulässigkeit gäbe es zwischen den beiden Vertragsangeboten nur geringfügige Unterschiede. Während die SWU beispielsweise die Bereitstellung einer Baustellenliste im Vertrag anbiete, bezeichne dies die EnBW als Selbstverständlichkeit der Zusammenarbeit, dass dies bereitgestellt werde, ohne dass eine schriftliche Fixierung im Vertrag nötig sei. Der seitens der SWU angebotene Verzicht auf Kostenersatz bei nachträglicher Leitungsverlegung auf Veranlassung der Gemeinde komme nach Gegendarstellung der EnBW effektiv nicht vor. Somit gäbe es nach der Beurteilung des Bürgermeisters nur ganz geringe faktische Unterschiede in den Vertragsangeboten. In der bisherigen Vergabe der Stromkonzession an die EnBW und der Gaskonzession an die SWU sah er eine ausgewogene Verteilung. Für ihn gelte es, diese Balance beizubehalten. Der Landkreis setze sich aus den Kreisgemeinden zusammen. Illerkirchberg stehe in der Solidargemeinschaft der Gemeinden im Alb-Donau-Kreis. Er plädiere dafür, aus dieser Gemeinschaft nicht auszuscheren, sondern das bisher bewährte System mit beiden Partnern beizubehalten.

 

An dieses Vorwort schloss sich eine kontroverse Diskussion an. Während einerseits auf die Bedeutung der Solidargemeinschaft der Landkreisgemeinden und deren mittelbare Beteiligung an den Ertragsausschüttungen an den Landkreis hervorgehoben wurde, erhoben sich andererseits grundsätzliche Bedenken zur Frage der Stromproduktion sowie Vorbehalte gegenüber der EnBW als Konzern. Um den Wettbewerb im Strommarkt zu stärken, solle mit der Vergabe der Stromkonzession an einen kleineren Bewerber ein Zeichen gesetzt werden. Dem wurde entgegengehalten, dass Illerkirchberg auf das Geschehen am Strommarkt keinen Einfluss habe und es Aufgabe des Illerkirchberger Gemeinderates sei, die für Illerkirchberg die beste Lösung zu wählen.

Weitere Wortmeldungen bezogen sich auf die bisherige bewährte Zusammenarbeit der Gemeinde mit der EnBW im Rahmen der Stromkonzession sowie der SWU im Rahmen der Gaskonzession. Ohne äußere Veranlassung gäbe es keine Gründe, die Pferde zu wechseln.

 

Demgegenüber wurde entgegengehalten, man soll auch aus Gründen der Unternehmensphilosophie einem neuen Bewerber in Gestalt der SWU eine Chance im Strombereich gewähren und den Zuschlag geben. Dies sei auch eine Stärkung eines regionalen Unternehmens.

In weiteren Wortmeldungen wurde hingegen die Regionalität der EnBW von deren Entstehung an bis hin zur Landkreisbeteiligung hervorgehoben.

 

Nach intensiver Diskussion wurde schließlich knapp mit 7:6 Stimmen und einer Enthaltung der Abschluss des Stromkonzessionsvertrages mit der EnBW beschlossen.

 

Kehrmaschine

Bürgermeister Bertele gab bekannt, dass der Auftrag für eine Kehrmaschine erteilt worden sei. In Anbetracht der lang anhaltenden Schneefälle und der großen ausgestreuten Splittmengen sei dies zweckmäßig. Anfang bis Mitte April sei die Kehrmaschine dann im Einsatz.

 

Haushaltssatzung 2010 – Haushaltserlass des Landratsamts Alb-Donau-Kreis

Kämmerer Manfred Kornmayer berichtete, dass das Landratsamt den Haushaltsplan geprüft und für recht- und gesetzmäßig befunden habe.

 

Bücherei Unterkirchberg

Dem Gemeinderat lag der Jahresbericht der Bücherei Unterkirchberg für das Jahr 2009 vor. Bürgermeister Bertele freute sich, dass die Nachfrage nach Bücherausleihen weiterhin steige. Er dankte allen, die sich für die Bücherei einsetzen. Ihm seien die Büchereien ein persönliches Anliegen. Aus seinen Verfügungsmitteln habe er deswegen immer wieder zusätzliche Unterstützung geleistet.

 

Wasserfassungen an der Iller

Bürgermeister Bertele gab dem Gemeinderat das Schreiben der Umweltministerin Tanja Gönner bekannt, nach dem im Zusammenhang mit der Illersanierung eine Lösung zum Schutz der Wasserfassungen gefunden worden sei. Um eine qualitative Verschlechterung für die Trinkwassergewinnung gegenüber dem jetzigen Status zu verhindern, sei eine Dichtwand mit oberflächlichen Geländemodellierungen mit verändertem Standort vorgesehen. Mit diesen Maßnahmen würden die geäußerten Sorgen in der weiteren Planung zur Umsetzung berücksichtigt und einer Lösung zugeführt.

 

Kindergartenplatzvergabe

Auf die zu Jahresbeginn erfolgten Kindergartenvoranmeldungen habe, nach den Worten von Bürgermeister Bertele, die Platzvergabe stattgefunden. Im Blick auf die anstehende Sanierung des Franziskuskindergartens seien dafür Ausweichräume erforderlich. Statt der bisherigen 3 ½ Gruppen, damit also bisher 4 Betreuungsräume, solle die Einteilung so erfolgen, dass nur 3 Ausweichräume benötigt würden. Für die Krippe im Antoniuskindergarten sei bis auf Weiteres die Betreuung erst ab dem zweiten Lebensjahr vorgesehen gewesen. Aufgrund eines akuten Notfalles hätten sich hier ebenfalls die Rahmenbedingungen geändert. In umfassenden Besprechungen unter Beteiligung der Kindergartenleiterinnen habe man nun die Kindergartenplätze nach bestem Wissen und Gewissen verteilt. Leider hätten wegen überzähliger Anmeldungen nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Gleichwohl gelte es zu berücksichtigen, dass alle Rechtsansprüche berücksichtigt werden konnten und die Gemeinde Illerkirchberg darüber hinaus schon heute weit mehr im Betreuungsbereich leiste, als rechtlich zwingend erforderlich sei. Er warb um Verständnis, wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten und teilweise auf einen anderen Kindergarten ausgewichen werden müsse.

 

Recyclinghof

Während der Sommerzeit soll der Recyclinghof wieder dienstags von 18:00 bis 20:00 Uhr geöffnet werden (von Dienstag, 06.04.2010 bis Dienstag, 26.10.2010).

 

Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.