Bericht über die Gemeinderatssitzung am 15.04.2010 im Großen Rathaussaal Unterkirchberg

 

Zur Sitzung begrüßte Bürgermeister Bertele den Gemeinderat, Herrn Ing. Bernhard Muffler vom Ingenieurbüro Muffler, Laupheim, die Zuhörer, den Vertreter der Presse sowie Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung. Er stellte die form- und fristgerechte Einladung sowie die Beschlussfähigkeit fest und gab die Protokolle der letzten Sitzung bekannt. Zur Bürgerfrageviertelstunde meldete sich niemand.

 

Verkehrsplanungen im Bereich der Ortsdurchfahrt Oberkirchberg

Teilweise anhand von Handskizzen wurden in der Sitzung vom 19.11.2009 verkehrstechnische Verbesserungsmöglichkeiten für die Ortsdurchfahrt in Oberkirchberg dargestellt und seinerzeit vom Gemeinderat grundsätzlich befürwortet. Bürgermeister Bertele bat nun Ingenieur Bernhard Muffler, die im Einvernehmen mit der Straßenbauverwaltung weiterentwickelten Entwürfe vorzustellen. Diese beinhaltet im Verlauf der Landesstraße Verkehrsinseln an der Einmündung der Hölderlinstraße, einen Kreisverkehr an der Einmündung Ulmer Straße/Gartenstraße, eine Bushaltebucht an der Einmündung Bucher Straße sowie eine Querungshilfe mit Verschwenkung an der Einmündung der Mündelstraße.

In der Diskussion um den Ortseingangsbereich am nördlichen Ortsrand bzw. an der Hölderlinstraße wünschten Gemeinderäte eine deutliche Bremswirkung auf den Verkehr. Angesprochen wurden Einbauten in Gestalt von Mittelteilern zur optischen Einengung, auch evtl. darauf gepflanzte Bäume. In Anbetracht des geplanten Kreisverkehres wurde eine Verschwenkung am nördlichen Ortsrand als Geschwindigkeitsbremse nicht mehr für zweckmäßig erachtet. Ansonsten wurde der Planungsentwurf gebilligt.

Zum ursprünglich angedachten Minikreisel an der Einmündung der Ulmer Straße berichtete Ingenieur Berhard Muffler, dass sich aufgrund der durchgeführten Vermessungen – insbesondere auch der Höhenlagen - die Möglichkeit eines regulären Kreisverkehrs mit 26m Durchmesser eröffnet hätte. Die Querneigung der Fahrbahn müsse dafür allerdings ab der westlichen Bordsteinkante mit Gefälle zur Ulmer Straße hin gedreht werden. An der Gartenstraße entstünden nördlich und südlich des Kreisverkehres jeweils Fußgängerschutzinseln. An der Ulmer Straße reiche dafür jedoch der Platz nicht aus.

In der Diskussion wünschten die Gemeinderäte eine sichere Fußgängerführung zur Bushaltestelle und zur Grundschule. Diese Maßnahme sei unbedingt im Zusammenhang mit den Querungshilfen an der Hölderlinstraße zur Verkehrsberuhigung am Ortseingang Oberkirchberg zu sehen.

Im Hinblick auf die Bushaltebucht habe das Straßenbauamt die Variante mit Busbuchten im Vergleich zu Haltstellen auf der Fahrbahn ebenfalls favorisiert. Geplant seien nun eine Verschwenkung der Fahrbahn nach Westen, die Anlegung von Busbuchten beiderseits mit Wartehäuschen und 6 Parkplätzen entlang der Landesstraße im Bereich des Kindergartens mit Grundstückszufahrt, ein 1,50 m – 2,00 m breiter Gehweg auf der Seite des Kindergartens bis zur jetzigen Fußgängerquerung sowie ein Geh- und Radweg mit 3,00 m auf der Westseite bis zur Bucher Straße. Details bezüglich der Fußgängerquerung und der Radarstationen seien noch zu klären. Die Mittelinsel an der Einmündung der Mündelstraße stellte Ing. Muffler der Vollständigkeit nochmals kurz vor. Diese war jedoch bereits in vorangegangener Sitzung beschlossen worden. Insgesamt entsteht damit ein schlüssiges Konzept für die gesamte Ortsdurchfahrt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Diese Planung wurde auch insoweit vom Gemeinderat insgesamt befürwortet. Anschließend wurde noch kurz über den geplanten Radweg sowie die Beseitigung der Engstelle in der Kurvenlage der Sendener Straße informiert.

 

Vorbereitung Rechnungsabschluss 2009 - Bildung der Haushaltsreste

Zur Vorbereitung des Rechnungsabschlusses für das Haushaltsjahr 2009 sind die notwendigen Haushaltsreste zu bilden, um nicht ausgegebene, aber noch benötigte Haushaltsmittel in das nächste Haushaltsjahr zu übertragen. Diese Mittel stehen im Haushaltsjahr 2010 dann zusätzlich zur Verfügung. Dem Gemeinderat wurde die von der Verwaltung erarbeitete Aufstellung vorgetragen und detailliert erläutert. Sodann wurde die Übertragung der Haushaltsreste einstimmig beschlossen.

 

Baugesuche

In der Sitzung gab es nur zwei Baugesuche zu behandeln. Zum einen ging es um ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage im Neubaugebiet „Schelmenwinkel-Nord“. Dem wurde zugestimmt einschließlich einer angefragten Befreiung für einen untergeordneten und in der Bauansicht unwesentlichen Gebäudeteil mit begrüntem Flachdach. Das Hausdach soll ansonsten als Satteldach ausgeführt werden.

Ebenfalls zugestimmt wurde dem Umbau eines Reiheneckhauses mit Dachgeschossausbau und Einbau einer Dachgaube an der Bergstraße. Auf dem Grundstück sollen zudem zwei Carports entstehen. Auf Rückfrage aus dem Gemeinderat wurde klargestellt, dass das Gebäude nicht dem Denkmalschutz unterliegt.

 

Flächennutzungsplan der Stadt Neu-Ulm

Als Gemarkungsnachbar – auch wenn die gemeinsame „Grenzlinie“ zwischen der Gemeinde Illerkirchberg und der Stadt Neu-Ulm nur sehr kurz im Illerwald liegt - wurde die Gemeinde über die Flächennutzungsplanung der Stadt Neu-Ulm informiert und erhielt Gelegenheit zur Stellungnahme. Enthalten ist darin beispielsweise die Fortführung der Straßentrasse der B30 nördlich an Ludwigsfeld und südlich an Schwaighofen vorbei zur B10 und damit zum Autobahnanschluss A7 in Nersingen.

Belange der Gemeinde Illerkirchberg sind durch die Flächennutzungsplanung in Neu-Ulm nicht betroffen und somit wurde der Flächennutzungsplanung zugestimmt.

 

Sanierung bzw. Erneuerung der Trafostation Weihungstraße

Die EnBW hatte der Gemeinde mitgeteilt, dass die vorhandene Trafostation an der Weihungsstraße entweder saniert und technisch erneuert oder durch eine neue Station ersetzt werden müsse. Der Zustand des jetzigen Gebäudes wurde mittels Bildern in Erinnerung gerufen. Zum Vergleich wurden Bilder von neuen, üblichen Systembauten gegenübergestellt. Zur Anbindung an das Freileitungsnetz wäre in diesem Falle noch zusätzlich ein Kabelaufführungsmast erforderlich.

Nach ausführlicher Diskussion über die ortsgestalterische Auswirkung wurde einstimmig der Renovierung des bisherigen Transformatorgebäudes der Vorzug gegeben. Die EnBW hatte sich bereiterklärt, dem Wunsch des Gemeinderates zu entsprechen, auch wenn durch eine Renovierung höhere Kosten anfielen.

 

Anschlussunterbringung für Flüchtlinge

Kämmerer Manfred Kornmayer berichtete, dass das Landratsamt Alb-Donau-Kreis auf einen Aufnahmerückstand der Gemeinde nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz hingewiesen habe. Zuletzt wurden im Jahr 2008 in Illerkirchberg 2 Flüchtlinge aufgenommen.

Dem Verteilerschlüssel nach bestehe noch aus früheren Jahren ein Aufnahmerückstand über 10 Personen und dazu käme die Aufnahmeverpflichtung für 2010 über eine Person, somit insgesamt also 11 Personen. Eine konkrete Erfüllung dieser Anforderung stehe allerdings nicht zu erwarten.

 

Sanierung der Duschen in der Gemeindehalle

Kämmerer Manfred Kornmayer legte die Abrechnung des Architekten Jürgen Herrmann zum 2. Bauabschnitt vor. Demnach betragen die Kosten 39.233,42 EUR.

 

Eine Auflistung lag den Gemeinderäten vor. Die Kosten für den 1. Bauabschnitt lagen bei 44.110,39 EUR (GR-Sitzung vom 19.02.2009).

 

Sanierung der alten Schule Unterkirchberg

Für den Umbau und die energetische Sanierung wurde zwischenzeitlich die Baugenehmigung erteilt. Wie in der Sitzung vom 25.02.2010 beschlossen, wurden die Rohbauarbeiten an die Fa. Emmerling KG aus Staig zum Angebotspreis von 102.062,85 EUR vergeben. Bezüglich der Zimmerer- und Bedachungsarbeiten ergaben sich unterschiedliche Ausführungsvarianten, abhängig davon, ob Betondachsteine, Biberschwanzdeckung oder Falzziegel verwendet werden sollen. Zur Klärung dieser Frage wurde ein Ortstermin anberaumt.

 

Teilfortschreibung des Regionalplans zur Nutzung der Windkraft

Der Regionalverband Donau-Iller legte die 4. Teilfortschreibung des Regionalplans zur Nutzung der Windkraft vor. Danach sind im Bereich der Gemeinde Illerkirchberg keine Windkraftstandorte zulässig. Diese beschränken sich auf einige wenige Albgemeinden sowie Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu.

 

Vereinssammlungen von Altpapier und Kartonagen 2009

Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis hatte mitgeteilt, dass die sammelnden Vereine wegen Mindermengen durch die Einführung der Blauen Tonne einen Ausgleich erhalten würden. Dieser werde von der ARGE Alb-Donau-Kreis Recycling für eine Mindermenge von 5,48 t für das Jahr 2009 in Höhe von 252,08 EUR bezahlt. Der Betrag wird von der Gemeinde an die Vereine weitergegeben.

 

Ausscheiden von Dr. Karlheinz Maier aus dem Gemeinderat

Bürgermeister Bertele berichtete, dass der langjährige Gemeinderat und stellvertretende Bürgermeister Dr. Karlheinz Maier ausscheiden möchte. Diese Möglichkeit sei nach der Gemeindeordnung per Beschluss des Gemeinderates nach mehr als 10-jähriger Amtszeit vorgesehen. Bürgermeister Bertele bedauerte zwar den Entschluss, das Amt aufzugeben, hatte andererseits jedoch nach knapp 30-jähriger Amtszeit im Gemeinderat Verständnis für diesen Entschluss. Er ließ das kommunalpolitische Engagement von Herrn Dr. Karlheinz Maier kurz Revue passieren. Erstmalig am 22.06.1980 in den Gemeinderat gewählt und am 23.07.1980 das Amt angetreten, wurde Herr Dr. Karlheinz Maier ständig mit hohem Stimmenanteil gewählt. Dies war Ausdruck der Wertschätzung. Mit dem Ende der Amtszeit am 30.04.2010 gehört er dem Gemeinderat somit 29 ¾ Jahre an. Während seiner halben Gemeinderatszeit war er von 1994 bis 2009 stellvertretender Bürgermeister. Hinzu kamen Aufgaben als Verbandsrat beim GVV, der Steinberggruppe, dem Nachbarschaftsverband Ulm, der Musikschule, im Kindergartenausschuss, in der Städtepartnerschaft und im Ausschuss für geheim zu haltende Angelegenheiten. Beispielhaft zählte Bürgermeister Bertele die im Lauf dieser vergangenen 30 Jahre veranlassten wesentlichen Maßnahmen auf: Bürgerhaus Oberkirchberg, Rathaus und Seniorenwohnanlage Unterkirchberg, Neubau der Grundschule Oberkirchberg und Erweitung der Schule Unterkirchberg, Friedhofserweiterung Oberkirchberg und Bau der Aussegnungshalle Unterkirchberg, Neubau und Ausbau des Antoniuskindergartens Unterkirchberg, Wasserleitungs-, Kanal- und Straßenbaumaßnahmen, Schaffung von Baugebieten, Radwegebau, Gründung einer Musikschule und viele andere Angelegenheiten mehr, die nicht alle aufgezählt werden könnten.

Bürgermeister Bertele dankte Dr. Karlheinz Maier namens der Gemeinde, aber auch persönlich für die tatkräftige Unterstützung, insbesondere auch zu Beginn der eigenen Amtszeit.

Gemeinderat Dr. Karlheinz Maier bedankte sich seinerseits bei Bürgermeister Bertele für die lobenden Worte und beim Gremium insgesamt für die allzeit gute Zusammenarbeit. Er habe die Aufgaben gerne für die Gemeinde übernommen und sich sein Ausscheiden reiflich überlegt. Es sei an der Zeit, Aufgaben in jüngere Hände zu legen. Einstimmig stellte der Gemeinderat sodann fest, dass die Entlassungsvoraussetzung vorliegen. Bürgermeister Bertele händigte ihm hierauf die Entlassungsurkunde aus und übergab als Dank und kleine Anerkennung ein Weingebinde der Gemeinde.

 

Nachrücken in den Gemeinderat – Ulrich Erath

Bezüglich des vakant gewordenen Gemeinderatsmandats sei, nach den Worten des Bürgermeisters, die Nachfolge zu behandeln. Aufgrund des Wahlergebnisses folge Herr Ulrich Erath in dieses Amt nach.

Aufgabe des Gemeinderats sei es, über etwaige Hinderungsgründe zu befinden. Einstimmig wurde hierauf festgestellt, dass solche nicht vorliegen. Die Aufnahme ins Gremium und die Verpflichtung von Herrn Ulrich Erath als Gemeinderat ist somit in der nächsten Sitzung am 06.05.2010 vorgesehen.

 

Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.