Bericht über die
Gemeinderatssitzung am 20.01.2011 im Bürgersaal Oberkirchberg
Zur Sitzung begrüßte
Bürgermeister Bertele den Gemeinderat, Herrn Franz Glogger von der Südwest
Presse, Herrn Leander Missel, den Fachbeamten vom Verwaltungsverband sowie Herrn
Manfred Kornmayer von der Verwaltung. Er stellte die form- und fristgerechte
Einladung sowie die Beschlussfähigkeit fest und gab die Protokolle der letzten
Sitzung bekannt. Zuhörer waren nicht anwesend.
Beschluss
der Haushaltssatzung und des Haushaltsplanes 2011
Einleitend verwies
Bürgermeister Bertele darauf, dass sich die deutsche Wirtschaft im Verlauf des
Jahres 2010 konjunkturell überraschend schnell stabilisiert habe und wieder ein
deutliches Wirtschaftwachstum prognostiziert werde. Die guten Ergebnisse der
letzten Steuerschätzungen vom Mai und November 2010 seien in den Haushaltsplan
eingearbeitet worden. Er dankte Herrn Leander Missel vom
Gemeindeverwaltungsverband Kirchberg-Weihungstal für die Aufstellung des
Haushaltes und bat ihn, das Zahlenwerk zu erläutern.
Herr
Leander Missel informierte, dass infolge des Aufschwunges mit einem deutlich
höheren Einkommenssteueranteil gerechnet werde. Dieser erhöhe sich gegenüber
dem Vorjahr um 176.000,-- EUR auf 1.988.035,-- EUR. Gleichzeitig gingen die von
der Gemeinde zu zahlende Finanzausgleichsumlage um 110.000,-- EUR und die
Kreisumlage um 125.000,-- EUR zurück. Dies führe im Verwaltungshaushalt zu
einer deutlichen Verbesserung, sodass eine Zuführungsrate an den
Vermögenshaushalt von 500.000,-- EUR erwirtschaftet werde. Insgesamt
veranschlagte er Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 9.259.000,--
EUR, aufgeteilt in den im Verwaltungshaushalt mit 7.417.000,-- EUR und den
Vermögenshaushalt mit 1.842.000,-- EUR.
Anschließend
zählte er die wesentlichsten Positionen des Vermögenshaushaltes einschließlich
kurzer Erläuterungen auf:
Sanierung
altes Schulhaus Unterkirchberg:
Im
Rahmen des Konjunkturpakets werde das alte Schulhaus in Unterkirchberg
grundlegend saniert mit Ausgaben in 2010 und 2011 von insgesamt 680.000,-- EUR
bei 210.000,-- EUR Zuschüssen.
Sanierung
und Erweiterung des Kindergartens St. Franziskus in Oberkirchberg:
Für
die Sanierung und Erweiterung des katholischen St.-Franziskus-Kindergartens auf
3 Kindergartengruppen und 2 Kinderkrippen seien Gesamtausgaben von 1,5
Mio. EUR im Haushalt eingestellt. An Zuwendungen würden erwartet: 345.000,--
EUR aus dem Landessanierungsprogramm, 240.000,-- EUR aus dem Bundesprogramm zur
Förderung der Kleinkindbetreuung und 200.000 EUR,-- aus dem Ausgleichsstock. Die
katholische Kirchengemeinde beteilige sich vertragsgemäß mit 100.000,-- EUR an
den Kosten.
Neubau
zentrale Sportanlage:
Der
Haushalt 2011 beinhalte Finanzierungsraten für Planung und Grunderwerb von
zusammengefasst 0,5 Mio. EUR und in den nächsten beiden Jahren weitere 3,5 Mio.
EUR für die bauliche Realisierung.
Landessanierungsprogramm:
In
der Fuggerstraße einschließlich der Treppe zur Mündelstraße und im Drosselweg
beginne im Frühjahr die Erneuerung der Straße bzw. teilweise der
Erschließungsleitungen. Mittel aus dem Landessanierungsprogramms seien hierfür
miteingeplant.
Platzgestaltung:
Der
Bereich vor der Schule und dem Friedhof im Kirchweg (Unterkirchberg) soll
erneuert werden, um einen abgesicherten Schulhof und bessere Parkmöglichkeiten
zu schaffen. Ergänzend werde die Erneuerung der hinteren Kirchentreppe
eingeplant. Als erste Finanzierungsrate seien dafür 80.000,-- EUR veranschlagt.
Straßenbau:
Im
Zuge von Wasserleitungssanierungen sollen auch die Fahrbahnen erneuert werden.
Hierfür seien 100.000,-- EUR eingeplant worden. Die Auswahl sei nach
Prioritäten noch vorzunehmen.
Wasser
und Abwasser:
Zur
Erneuerung von Wasserleitungen seien pauschal 100.000,-- EUR einkalkuliert, ähnlich
wie in den vergangenen Jahren. Die Festlegung über die Mittelverwendung sei
nach Prioritäten noch vorzunehmen. Die Abwasserdruckleitungen vom Hebewerk in
den Sendener Zuleiter seien mit einer automatischen Drucküberwachungsanlage
auszurüsten. Eingeplant seien hierfür 20.000,-- EUR.
Grundstücke:
Für
den Erwerb von Grundvermögen seien ebenfalls pauschal 100.000,-- EUR eingeplant
worden. Aus der Veräußerung eines letzten Bauplatzes könnten 50.000,-- EUR
erwartet werden.
Herr
Leander Missel stellte anhand der abgebauten Verschuldung sowie der
erwirtschafteten Rücklagen fest, dass die Gemeinde Illerkirchberg einen sehr
ordentlichen Haushalt aufweise. Mit einer Sondertilgung von 86.741,-- EUR im
Jahr 2010 habe die Gemeinde das letzte Darlehen getilgt und sei somit - wie
etwa 10 weitere Gemeinden im Landkreis - schuldenfrei geworden. Im
Landesdurchschnitt liege die Verschuldung zum Stand 31. Dezember 2010 bei
364,--EUR je Einwohner. Umgerechnet entspräche dieser Landesschnitt einer
Verschuldung der Gemeinde Illerkirchberg mit 1,7 Mio. EUR.
Nach dem wirtschaftlichen
Einbruch des Jahres 2008 habe man zunächst für 2009 noch nicht mit einer
schnellen Erholung der Wirtschaft gerechnet. Nachträglich betrachtet habe die
schnelle Konjunkturerholung schon für 2009 ein besseres Ergebnis erbracht,
wodurch eine zusätzliche Rücklage von 262.789,40 EUR angelegt werden konnte.
Zur Finanzierung des Vermögenshaushalts sei im Jahr 2010 eine Entnahme von
1.167.000,-- EUR, im Jahr 2011 eine Entnahme von 830.000,-- EUR und für das
Jahr 2012 eine Entnahme in Höhe von 840.000,-- EUR geplant.
Neben den konkreten
Planungen für 2011 umfasse der Haushaltsplan die Absichtserklärungen für die
nächsten Jahre bis 2014. Darin vorgesehen seien die Schaffung der zentralen
Sportanlage sowie die Neugestaltung des Schulhofs Unterkirchberg und des
Vorplatzes zum Friedhof. Im Rahmen des Landessanierungsprogramms solle die
TSG-Halle in Oberkirchberg saniert werden. Die Erneuerung der Wasserleitungen
und der hiervon betroffenen Straßen solle abschnittsweise fortgesetzt werden.
Ein Gemeinderat
erkundigte sich nach den Aufwendungen für das Notariat in Höhe von jährlich
etwa 12.000,-- EUR. Bürgermeister Bertele informierte dazu, dass die Gemeinde
seit alters her Sitz des Notariats für den Bereich bis Balzheim hinauf sei und
die jeweilige Sitzgemeinde zur Bereitstellung der Büroräume samt deren
Unterhalt verpflichtet sei. Neben einem Infrastrukturvorteil auch für die
Bürgerschaft habe die Gemeinde dafür im Gegenzug Kostenfreiheit bei eigenen
Beurkundungen.
Eine andere Frage bezog
sich darauf, weshalb die Sanierung der TSG-Halle erst für die Jahre 2013/2014
eingeplant worden sei. Bürgermeister Bertele erklärte, dass der Geltungsbereich
des Landessanierungsprogramms bewusst so gewählt wurde, dass die Halle einbezogen
ist. Mit den Baumaßnahmen am Kinderkarten sei das erste Bewilligungskontingent
von 1 Mio. EUR jedoch ausgeschöpft. Die Gemeinde habe deswegen im vergangenen
Jahr einen Erhöhungsantrag gestellt, über den allerdings noch nicht entschieden
sei. Erfahrungen andernorts hätten gezeigt, dass Gemeinden nach erstmaliger
Programmaufnahme auch Erhöhungsbewilligungen erhalten hätten, was ihn
zuversichtlich stimme. Zur Auslagerung des Betriebs wäre es ferner von Vorteil,
wenn dann die neue Halle bereits zur Verfügung stünde.
In
einer weiteren Wortmeldung zu diesem Punkt wurde positiv hervorgehoben, dass
eine Sanierung der Halle fest eingeplant sei. Die konkrete Umsetzung sei
variierbar.
Vor
größeren Ausgaben im Bereich der Straßensanierung warnte ein Gemeinderat.
Angesichts des frühen Winters und evtl. größeren Winterschäden schien ihm ein
Ansatz von 25.000,-- EUR etwas knapp bemessen. Im Übrigen bescheinigte er der
Verwaltung einen solide aufgestellten Haushalt und dankte Herrn Leander Missel
vom Gemeindeverwaltungsverband für die verständlichen Ausführungen.
Bürgermeister
Bertele erklärte, dass der Haushaltsplan nach bestem Wissen und Gewissen
aufgestellt worden sei. Abweichungen könnten dennoch nicht gänzlich
ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel für vermehrte Aufwendungen zur
Reparatur von Straßenschäden nach einem harten Winter. Unvermeidbar gebe es
Abweichungen von Plan und Realität. Der Haushalt sei aber nicht
schöngerechnet, sondern konservativ veranschlagt und auf Sicherheit ausgelegt
worden. In den vergangenen Jahren sei das Rechnungsergebnis deshalb auch
jeweils besser ausgefallen.
Zum
vorgelegten Investitionsprogramm bis zum Jahr 2014 merkte er an, dass es sich
um die Richtschnur für die Gemeinderatsarbeit handele und alle Vorhaben vom
Gemeinderat im Einzelnen beraten und beschlossen werden müssten.
Nach
ausführlicher Erläuterung und Diskussion wurde der Haushalt 2011 schließlich
einstimmig gebilligt.
Landtagswahl
am 27. März 2011
Manfred Kornmayer gab
einen Ausblick auf die Landtagswahl am 27.03.2011. Dafür werden wieder zwei
Wahllokale für Ober- und Unterkirchberg sowie ein Briefwahllokal an gewohnter
Stelle eingerichtet. Das Wahllokal für Unterkirchberg befinde sich wieder im
Großen Saal des Rathauses und in Oberkirchberg im Saal des St. Ida-Hauses.
Beide Wahllokale seien somit barrierefrei auch für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Im Anschluss daran bat er die Gemeinderatsmitglieder, sich für ein Ehrenamt als
Wahlhelfer zur Verfügung zu stellen und notierte die Meldungen.
Baugesuche
Zu
behandeln gab es nur zwei Baugesuche, wobei es sich in beiden Fällen nur um
eine formalrechtliche Zustimmung handelte. Beide Bauherren hatten nach den
Worten des Bürgermeisters einen Rechtsanspruch auf die jeweiligen
Genehmigungen. Im einen Falle handelte es sich um einen Abbruch eines
Wohnhauses an der Schwabstraße und zum anderen um einen Abbruch und Neubau
einer Doppelhaushälfte an gleicher Stelle an der Illerstraße. Die Zustimmung
erfolgte dann auch jeweils einstimmig.
Sonstiges,
Bekanntgaben
Dem Gemeinderat wurde der
aktuelle Auszug aus dem Liegenschaftskataster bekannt gegeben. Danach beträgt
die Gemeindefläche zum Jahresende 2010 unverändert wie im Vorjahr 11 453 391
m².
Anschließend fand noch
eine nichtöffentliche Sitzung statt.