Bericht über die Gemeinderatssitzung am 17.03.2011 im Bürgersaal Oberkirchberg

Zur Sitzung begrüßte Bürgermeister Anton Bertele die Mitglieder des Gemeinderates, Frau Architektin Maria Kirchhauser-Rimmele, Herrn Architekt Jürgen Herrmann, Illerkirchberg, Herrn Ingenieur Siegfried Tsalos, Illerkirchberg, Herrn Ingenieur Gerhard Rimmele, Illerkirchberg, Herrn Franz Glogger von der Südwest Presse, Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung sowie die Zuhörer. Er stellte die ordnungsgemäße Einladung und Beschlussfähigkeit fest und gab die Protokolle der letzen Sitzung bekannt. Zur Bürgerfrageviertelstunde meldete sich niemand.

 

Kindergarten St. Franziskus Oberkirchberg

Architekt Jürgen Herrmann berichtete über den Stand der Planung und Umsetzung. Ausführlich ging er auf die einzelnen Rohbau- und Ausbaugewerke ein. Bezüglich der Gebäudetechnik finde derzeit die Detail- und Ausstattungsplanung statt, um auch für diese Gewerke die Ausschreibungen vorzubereiten. In diesem Zusammenhang habe es auch Gespräche zum evtl. Einbau einer Lüftungstechnik gegeben, die jedoch noch technisch und kostenseitig alternativ untersucht werden müsste. Er legte einen Zeitplan, begonnen mit den Rohbauarbeiten bis hin zur Möblierung und den Außenanlagen vor. Weitestgehend sollten die Arbeiten demnach bis zu den Sommerferien 2012 beendet sein. Allerdings gab er auch zu bedenken, dass es sich um einen Um- und Ausbau handle, in dem es unter Umständen auch unvorhersehbare Probleme geben könnte.

 

Im nächsten Schritt wären die Rohbauarbeiten zu vergeben. Nach VOB habe der günstigste Bieter Anspruch auf den Zuschlag. Bürgermeister Anton Bertele ergänzte, die Angebote lägen sehr eng beieinander und seien daher sehr genau geprüft worden, insbesondere auch im Hinblick auf die Wertung von Skontonachlässen. Auch angesichts der Zuschussbedingungen aus den verschiedenen Töpfen müsse die VOB genauestens eingehalten werden, um die zugesagten immerhin knapp 900.000,-- EUR Gesamtzuschüsse nicht zu gefährden.

Auf Rückfrage aus dem Gemeinderat bestätigte Architekt Herrmann die Leistungsfähigkeit des günstigsten Bieters. Bei einer Enthaltung wurde sodann die Auftragsvergabe an den günstigsten Bieter, die Fa. Maier, Unterweiler beschlossen.

 

Anschließend erläuterte Hauptamtsleiter Manfred Kornmayer die Modalitäten zur Auslagerung des Kindergartens. Die Auslagerung in das Bürgerhaus mit Bürgersaal sei aus Gründen der Rettungswege äußerst schwierig. Eine Wohnungskündigung im Schulhaus sei daher sehr gelegen gekommen und deren Nutzung inzwischen vorgesehen. Die Nutzungsänderungsgenehmigung des Landratsamtes liege inzwischen vor und die vorbereitenden Arbeiten seien im Gang. Die Kirchengemeinde werde durch ehrenamtliche Helfer Tapezier- und Malerarbeiten ausführen lassen sowie den Umzug in den Osterferien organisieren. Der Betrieb des Kindergartens wird in diesen Ausweichräumen am 02.05.2011 beginnen.

Von der Kirchengemeinde als Träger des St. Franziskus-Kindergartens werde hierzu die notwendige Betriebserlaubnis beantragt. Vorgesehen sind 3 Kindergartengruppen mit Betriebsformen für Regelbetreuung, verlängerte Öffnungszeiten und Ganztagsplätzen sowie eine Kleinkindgruppe für Kinder ab 2 Jahren mit 10 Plätzen. Die Gruppen sind dann alle im Gebäude Sterngasse 1 untergebracht. Zusätzlich stünden zur Verfügung:

-           Erdgeschoss alter Schulhausanbau als Turn-/Bewegungsraum

-           Schulgarten als Außenspielbereich

-           Räume im ehemaligen Rektorat für Mitarbeiter und Büro

-           Bürgersaal im Amtshaus für Elternversammlungen, Mitarbeiterbesprechungen, Elterngespräche etc.

Damit werde das ursprüngliche Ziel, alle Gruppen in zumutbarer Nähe gemeinsam unterzubringen, erreicht. Die Betreuung der Kinder sei in nahezu gleichem Umfang wie bisher möglich. Auch für die Mitarbeiterinnen und die Verwaltungsaufgaben würden geeignete Räume in unmittelbarer Nähe bereitgestellt.

Ein Gemeinderat empfahl, die Treppenanlage von der Mündelstraße zum Schloss als Hauptzugangsweg mit einem zweiten Handlauf für Kleinkinder auszustatten. Bürgermeister Bertele dankte der Kindergartenleitung und den Mitarbeiterinnen für die kooperative Unterstützung, Herrn Manfred Kornmayer für die sehr diffizile Organisation der Vorbereitungen und vorab den ehrenamtlichen Helfern für ihre Mithilfe beim Umzug. Im Anschluss wurde das Konzept einstimmig gebilligt.

 

Sanierung von Straßen und Wasserleitungen

Nach früheren Grundsatzbeschlüssen des Gemeinderats sollen jährlich die notwendigen Straßen, Wasser- und Kanalsanierungen angegangen werden, damit kein Sanierungsstau auftritt. Ins Sanierungsprogramm aufgenommen wurden per einstimmigem Beschluss die nachstehenden Straßen:

Ÿ                Max-Eyth-Straße, im Einmündungsbereich zur Hauptstraße, wegen eines Lecks in der Wasserleitung.

Ÿ                Finkenweg, weil es die letzte nicht ausgebaute Ortsstraße ist und der versuchsweise aufgebrachte Teer-Splitt-Belag schadhaft ist.

Ÿ                Die Bucher Straße ist im unteren Bereich von der Gartenstraße bis zur Einmündung Silcherstraße/Mozartstraße erneuert worden. Der obere Bereich bis zum Teilort Buch weist erhebliche Schäden auf und ist mit Straßenbelag, Gehweg und Wasserleitung zu erneuern.

 

In der Diskussion verwies ein Gemeinderat auf Anregungen des ADAC, wonach abgefräster Asphalt wieder eingebaut werden könne. Die anwesenden Tiefbauingenieure berichteten dazu, dass die weitgehend üblich sei, allein aus Kostengründen. Der Anregung werde jedoch genauer nachgegangen.

 

Erneuerung der Wasserleitung in der Max-Eyth-Straße

Angesichts der Wasserverluste in der Max-Eyth-Straße war hierfür bereits ein Planungsauftrag vergeben worden und Ingenieur Siegfried Tsalos erläuterte nun die erforderlichen Bauarbeiten. Insbesondere die alte Graugusswasserleitung zwischen der Hauptstraße und dem Blumenweg müsse erneuert werden. Ebenso müssten alle Hausanschlüsse auf öffentlichem Grund erneuert werden. Im Bereich der Neubautrasse Wasserleitung seien die bestehenden Kanäle mittels TV-Kamera am 21.02.2011 untersucht worden. Bei der Untersuchung der Mischwasserkanäle innerhalb der Bautrasse seien kleinere Schäden festgestellt worden. Diese Schäden könnten im Zuge laufender Sanierungsarbeiten, soweit erforderlich, behoben werden. Am westlichen Ende der geplanten Baumaßnahme seien erhebliche Schäden an einem Schacht festgestellt worden. Bezogen auf den neuen Straßenbelag gelte es noch zu entscheiden, ob nur der Belag im Bereich des Baugrabens oder in ganzer Straßenbreite neu asphaltiert werden solle. Anhand der Kostenangebote könne dies noch entschieden werden. Vorab schätzte er die Kosten der Baumaßnahme auf 65.000,-- EUR ohne Nebenkosten.

Um die Arbeit möglichst in der verkehrsarmen Ferienzeit im August ausführen zu können, empfahl er eine baldmöglichste Ausschreibung. Der Gemeinderat beschloss sodann einstimmig mit der Maßgabe einer alternativen Straßenbelagserneuerung nur im Baubereich oder über die ganze Straßenbreite.

 

Fußgängerbrücke über die Weihung „Im Gäßle“

Bürgermeister Anton Bertele erinnerte daran, dass im Rahmen der Brückenuntersuchungen mangelnde Tragfähigkeit der Fußgängerbrücke Im Gäßle festgestellt worden sei. Optisch erkennbar sei der freiliegende Bewehrungsstahl an der Unterseite der Brückenträger, optisch nicht sichtbar, aber noch schwerwiegender sei die chemische „Karbonatisierung“ des Betons. Dessen chemische Konsistenz gefährde unsichtbar die Tragfähigkeit.

Ingenieur Gerd Rimmele verwies zunächst darauf, dass eine neue Brücke aus Hochwasserschutzgründen größere Durchflussquerschnitte haben müsse, um überhaupt genehmigungsfähig zu sein. Nachdem aus Kostengründen die bisherigen Brückenwiderlager weitergenutzt werden sollen, komme somit nur eine leicht nach oben gewölbte Brückenkonstruktion in Betracht. Denkbar sei eine Konstruktion aus Holz, Stahl oder Aluminium. Während die jetzige Brücke nur 1,50 m Breite aufweise, könne die neue Brücke unter Beibehaltung der Widerlager und der Beachtung der Nachbargrenzen bis zu 1,90 m breit sein. Letzteres vereinfache den Winterdienst, weil der Bauhof mit Räumschild durchfahren könne und nicht wie bisher die Brücke per Hand freischaufeln müsse. Eine Holzbrücke mit 1,90 m Breite veranschlagte er auf rd. 70.000,-- EUR, eine Stahlbrücke auf 55.000,-- EUR. Unabhängig vom Material koste eine nur 1,50 m breite Brücke nur 2.000,-- EUR weniger. Für eine Aluminiumbrücke habe er keine Kostenauskünfte erhalten, außer dem Hinweis, eine solche Brücke sei deutlich teurer, habe aber eine Lebenserwartung von mehr als 100 Jahren.

In der Diskussion sorgte sich Bürgermeister Anton Bertele vor allem um den jährlichen Streichaufwand einer Holzbrücke. Erfahrungsgemäß könnten die verschraubten Kontaktstellen gar nicht gestrichen werden und dort verfaule das Holz zuerst. Zudem müsste eine mit Holzschutzmittel behandelte Brücke am Ende der Lebensdauer als Sondermüll entsorgt werden. Dem hielten zwei Gemeinderäte entgegen, dass sich eine Holzbrücke besser in die Landschaft einfüge. In weiteren Wortmeldungen wurden die höheren Baukosten, die zu erwartende geringere Lebensdauer und der Streichaufwand als ausschlaggebende Kriterien bezeichnet, zumal sich eine filigrane Stahlbrücke ebenso ins Ortsbild einfüge.

Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde Ingenieur Rimmle beauftragt, eine 1,90 m breite Stahlbrücke auszuschreiben und Belagsvarianten vorzulegen.

 

Treppenanlage Illerstraße – Kreuzberg

Die hintere Kreuzbergtreppe wurde im vergangenen Jahr von umstürzenden Bäumen beschädigt und hierauf vom Gemeinderat sowie vom Bauausschuss besichtigt, Haushaltsmittel zur Erneuerung in den Jahreshaushalt 2011 eingestellt und Architektin Maria Kirchhauser-Rimmele mit der Planung beauftragt. Sie erläuterte in der Sitzung die neu geplante Treppenanlage, bestehend aus Betonblockstufen, nicht befestigten Zwischenpodesten und einem Stahlrohrhandlauf.

Die bisherige Treppenanlage einschließlich Handlauf sei nicht mehr als verkehrssicher zu bezeichnen, da die 70 cm breiten Stufen vermutlich aufgrund des nicht vorhandenen Unterbaus mit ungleicher Neigung nach vorne auseinanderkippten. Das Gleiche gelte für den verrosteten Stahlrohrhandlauf, der an den jeweiligen Pfosten abgebrochen sei. Die unbefestigten Zwischenpodeste würden ein sehr starkes und auch unterschiedliches Gefälle Richtung Illerstraße aufweisen. Das Steigungsverhältnis (Stufenhöhen / Auftrittsbreiten / Anzahl der jeweiligen Stufen) sei sehr unterschiedlich, sodass ein sicheres und bequemes Gehen nicht möglich sei. Das an die Treppenanlage nach Norden angrenzende Berggelände rutsche in sehr starkem Maß durch fehlende Seitenbegrenzung in den Stufen- und Podestbereich ab.

Die Erneuerung der Treppe schätzte sie auf 33.000,-- EUR. Zu bedenken gelte es, dass die Arbeiten weitestgehend per Hand ausgeführt werden müssten, da Maschinen nicht zufahren könnten. Insgesamt sei darauf zu achten, dass eine Treppe in diesem sensiblen Bereich in die Natur eingebunden werde. Auf Rückfrage eines Gemeinderates erklärte sie, dass der Abschnitt zwischen dem nördlichen Kirchenabgang bis zur Treppe nicht ausgebaut, sondern wie bisher nur als Waldfußweg begehbar erhalten werde. Bei einer Gegenstimme wurde sodann die Ausschreibung der Treppe in Auftrag gegeben.

 

Personelle Ausstattung der Kindergärten (Mindestpersonalschlüssel)

Bürgermeister Anton Bertele erinnerte an die landespolitische Vorgabe per Rechtsverordnung, die Personalausstattung in den Kindergärten im Sinne einer verbesserten Betreuung zu erhöhen. Mit den äußerst diffizilen Berechnungsvorgaben habe sich der Kindergartenausschuss befasst und man sei sich mit der Kirchengemeinde als Träger der kirchlichen Kindergärten einig, diesen Stellenschlüssel anzuwenden und zusätzlich weiterhin zur Unterstützung des pädagogischen Fachpersonals hauswirtschaftliches Personal insbesondere rund ums Mittagessen in den Kindergärten einzusetzen.

Aus dem Kreis des Gemeinderates wurde darüber hinaus noch mehr Personal für die Kindergärten gefordert - auch wenn dies einen Niederschlag in den Gebühren finden müsse. Kämmerer Manfred Kornmayer erläuterte die Berechnungsvorgaben. Dabei wurde deutlich, dass die Details in Abhängigkeit der jeweiligen Angebotsform, den Randzeiten, dem Einsatz von Anerkennungspraktikanten/innen und anderem mehr äußerst kompliziert sind. Schließlich bestand allseitige Zustimmung, die derzeitigen Vorgaben wie vorgeschlagen zu erfüllen.

 

Baugesuche

Einstimmig wurde einem Gewerbebau an der Maybachstraße zugestimmt. Er entsprach allen Vorgaben des Bebauungsplanes. Der Bauherr hat somit einen Rechtsanspruch auf Erteilung der Baugenehmigung. Der Beschluss hatte somit nur sogenannte deklaratorische Bedeutung.

 

Sonstiges, Bekanntgaben

Kämmerer Manfred Kornmayer verlas den Haushaltserlass des Landratsamtes zum Haushaltsplan der Gemeinde für das Jahr 2011. Darin wurde der Gemeinde ordentliches Wirtschaften bescheinigt.

 

Bürgermeister Anton Bertele verwies auf die Jahresberichte der Büchereien in Ober- und Unterkirchberg für das Jahr 2010. Er danke den Büchereiteams für ihr Engagement. Als zusätzliche Unterstützung habe er den Büchereien wie schon in den Vorjahren neben der sonstigen Zuwendungen im Jahr 2011 wieder jeweils 300,-- EUR aus seinen Verfügungsmitteln zukommen lassen. Die Fertigkeiten der Kinder im Bereich Lesen und Schreiben lägen ihm besonders am Herzen.

 

Bekannt gegeben wurden ferner die Öffnungszeiten im Recyclinghof:

Während der Sommerzeit soll der Recyclinghof wieder dienstags von 18:00 bis 20:00 Uhr geöffnet werden. Festgelegt wurde der Zeitraum von Dienstag, 29.03.2011 bis Dienstag, 25.10.2011.

 

Zur Reinigung der Straßen und zum Einsammeln des über den Winter ausgebrachten Splitts hat die Gemeinde eine Kehrmaschine angemietet. Die Kehrarbeiten beginnen am Mittwoch, 06.04.2011 und werden voraussichtlich bis Dienstag, 12.04.2011 andauern.

 

Die beauftragte Baufirma Weiss wird mit den Bauarbeiten im Drosselweg am 28.03.2011 beginnen.

 

Die Gemeinderäte Stefan Häußler und Richard Scharpf beraten den Bauhof im Rahmen der Spielplatzkommission. Es werden neue Spielgeräte mit Kosten von ca. 6.400,-- EUR angeschafft.

 

Die EnBW hat die Trafostation entsprechend dem Beschluss des Gemeinderats renoviert. Die Arbeiten sind abgeschlossen.

 

Die Gemeinde wird zusammen mit der Nachbargemeinde Illerrieden einen Antrag beim Programm Klimaschutztechnologie zur Förderung von LED-Straßenleuchten stellen. Die Gemeinde hatte bereits vor Jahr und Tag vorbildhaft die Quecksilberdampflampen mit hohem Stromverbrauch gegen stromsparende Natriumlampen (NAV) ausgetauscht. Wegen des relativ geringen Stromverbrauchs dieser Lampen wird eine Umstellung der NAV-Lampen auf LED-Lampen nicht gefördert. Für die nur noch wenigen vorhandenen Quecksilberlampen würde ein alleiniger Antrag die Förderschwelle nicht erreichen. Dankenswerterweise stimmte Amtskollege Jens Kaiser zu, dass sich die Gemeinde Illerkirchberg unbürokratisch an Illerrieden „dranhängen“ dürfe, sodass eine gemeinsame Aktion mit Illerrieden durchgeführt und die Erneuerung der Straßenleuchten im Burgunderweg, Trollingerweg und „Beim Fälltor“ angemeldet wird. Der Zuschussantrag der Nachbargemeinden müsse nun nur noch genehmigt werden.

 

Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.