Bericht
über die Gemeinderatssitzung am 12.05.2011 im Bürgersaal des Amtshauses
Oberkirchberg
Zur Sitzung
begrüßte Bürgermeister Anton Bertele die Mitglieder des Gemeinderates,
Frau Architektin Maria Kirchhauser-Rimmele, Herrn Ingenieur Siegfried Tsalos, Herrn
Franz Glogger von der Südwest Presse, Herrn Manfred Kornmayer von der
Verwaltung sowie die Zuhörer. Er stellte die
ordnungsgemäße Einladung und Beschlussfähigkeit fest und gab die Protokolle der
letzen Sitzung bekannt. Zur Bürgerfrageviertelstunde meldete sich niemand.
Neugestaltung
Schulhofbereich
Einleitend
erinnerte Bürgermeister Bertele an den kurzfristigen Kauf der ehemaligen
landwirtschaftlichen Hofstelle westlich des Rathauses. Man habe diese einmalige
Gelegenheit ergriffen, um zur Sicherheit der Schulkinder Parkplatz und Schulhof
trennen zu können, den Pausenhof zu vergrößern und den gesamten Ensemblebereich
Schule, altes Rathaus, Kirche, Friedhof und Pfarrhaus aufzuwerten. Es gelte
nun, die bestmögliche und sicherste Lösung zu finden sowie Kraftfahrzeuge vom
Schulhof so weit als möglich fernzuhalten. Andererseits sei zu berücksichtigen,
dass ältere bzw. gehbehinderte Friedhofsbesucher möglichst nahe an den
östlichen Friedhofsteils gelangen können.
Architektin Maria
Kirchhauser-Rimmele stellte ihre Planungsentwürfe vor. Zunächst zeigte sie die
– geringen - Gestaltungsmöglichkeiten ohne Einbeziehung der Hofstelle auf. Es
würde sich damit kaum etwas verändern. Allseits bestand Einvernehmen, im
Sicherheitsinteresse der Kinder Kraftfahrzeuge und Schulbereich zu trennen und
dazu den Parkplatz auf das von der Gemeinde erworbene Grundstück zu verlagern
und diese Fläche zumindest teilweise in die Planung miteinzubeziehen. Die
Planerin hob hervor, dass sich damit Möglichkeiten für unterschiedliche Erlebnis-
und Nutzungszonen in der unmittelbaren Schul- und Rathausumgebung für Schüler,
Gruppen und Kinder aus der Kernzeitbetreuung erheblich verbesserten. Im
Sicherheitsinteresse der doch noch kleinen Grundschüler lasse sich ein
abgegrenzter und geschützter Pausenhof zwischen Rathaus und Schule realisieren.
Zudem entstehe Platz für Gestaltungsvielfalt durch Bäume (Licht- und
Schatten-Nischen), Grünflächen und unterschiedliche Beläge (Boden- und
Pflasterspiele). Bedingt durch die
Topografie rings um das alte Rathaus herum, empfahl sie terrassenförmig
angelegte Stufen, auch mit unterschiedlichen Belägen versehen
(Sitzgelegenheiten integriert) als vielseitig nutzbare und interessante Plätze.
Zu beachten sei auch die Zufahrtsnotwendigkeit für die Feuerwehr und
wenn auch seltene Andienung per LKW, beispielsweise auch Müllfahrzeuge. Die Abgrenzung und räumliche Trennung von
Fahrverkehr und Parken sei gegeben mit Ausnahme der eingeschränkten Zufahrt zum
oberen Friedhofseingang, Schule und Pfarrhof. In ihrer Planung hatte sie eine
geringe Anzahl von ca. 2 Behinderten- und 1 – 2 Lehrerparkplätzen vorgesehen.
Eine Abgrenzung dieses kleinen Parkbereiches hielt sie mit abschließbaren
Pfosten sowie mittels Bäumen als Raumbegrenzung und schließlich auch optisch
durch Belagswechsel für machbar.
Als künftig eigentlichen Friedhofs- und Schulparkplatz beinhaltete der Planungsentwurf den unteren, westlichen Friedhofszugang und insbesondere die nördliche Grundstückshälfte der bisherigen Hofstelle. Insgesamt könnten dort ca. 25 Parkplätze, also deutlich mehr als bisher geschaffen werden.
Bürgermeister Bertele bedankte sich für die
Planungspräsentation und betonte nochmals die Wichtigkeit getrennter Park- und
Pausenflächen zur Sicherheit der Kinder. Allem voran sorge er sich um die Sicherheit
der Kinder. Vor einigen Jahren habe sich an der Schule in Neu-Ulm/Pfuhl ein
tragischer Unfall beim Ausparken ereignet, bei dem ein Kind getötet worden sei.
Gleichwohl müsse der Friedhof im oberen Teil für ältere Mitbürger und
Behinderte zugänglich bleiben. Der genauen Zeitpunkt der Räumung des Anwesens
Kirchweg 4 stehe derzeit noch nicht fest, daher müsse die Bauausführung
eventuell in 2 Abschnitten erfolgen, um zeitnah mit der Erneuerung des
Schulhofs beginnen zu können. Für die Zwischenzeit konnte er sich provisorisch
angelegte Schrägparkplätze zum westlichen Friedhofszugang hin vorstellen.
In sehr umfangreicher und engagierter Diskussion
plädierten die Gemeinderäte dafür, den Schulhofbereich größtmöglich und ohne
Einschnitte zu gestalten und waren dafür bereit, die Anzahl der Parkplätze
direkt bei der Schule gering zu halten. Die Notwendigkeit einer Wendeplatte
beispielsweise für Müllfahrzeuge wurde eingehend hinterfragt. Ergänzend wurde
vorgeschlagen, in den weiteren Planungsschritten ohnehin noch die Feuerwehr
mitanzuhören. Die Gestaltung der unterschiedlichen Geländehöhen mittels
terrassenartiger Stufen fand allseits großen Anklang. Eine Meinungsäußerung
zielte darauf ab, trotz eines größeren Parkplatzs am westlichen Friedhofszugang
zusätzlich im Bereich des alten Rathauses und nahe der Schule möglichst viel
Parkraum zu ermöglichen, weil bei Beerdigungen der Parkraum nie ausreiche. Dem
wurde entgegengehalten, dass generell nicht soviel Parkplätze in nächster
Umgebung des Friedhofes errichtet werden könnten, als bei manchen Beerdigungen
gebraucht würden. Angesprochen wurde auch die Frage, was mit der Restfläche der
ehemaligen Hofstelle geschehen solle. Daraus könne ein Bauplatz werden oder
aber weitere öffentliche Vorbehaltsfläche.
Nach
umfangreicher Diskussion wurde einstimmig beschlossen, ausschließlich die
Variante mit Parkplatzverlegung an den westlichen Friedhofszugang
weiterzuverfolgen, den Schulhofbereich bis etwa zur Linie Südwestecke
Schule/Südostecke altes Rathaus zu vergrößern, die Schule/Schüler/Eltern an der
inneren Gestaltung zu beteiligen und auch die Kirchengemeinde anzuhören.
Treppenanlage
Illerstraße / Kreuzberg – Vergabe der Arbeiten
Nach
vorausgegangenem Beschluss des Gemeinderates vom 17.03.2011 wurden die Arbeiten
für die hintere Kreuzbergtreppe ausgeschrieben und Planerin Maria
Kirchhauser-Rimmele trug die Angebotsergebnisse vor. Das günstigste Gebot lag
bei rd. 33.700,-- EUR und das teuerste
Angebot bei rd. 52.000,-- EUR, jeweils samt allen Nebenleistungen. Den
Vorschriften der VOB folgend, wurde der Zuschlag der günstigsten Bieterin, der
Fa. Karok aus Neu-Ulm erteilt. Ein Gemeinderat empfahl, vor Baubeginn den
Baustellenzugang zu dokumentieren, um etwaige Wegeschäden insbesondere an der
westlichen Kreuzbergauffahrt regeln zu können.
Erneuerung der Wasserleitung in der Max-Eyth-Straße –
Auftragsvergabe
Ebenfalls in vorangegangener Sitzung wurde die
Planung und Ausschreibung der Bauarbeiten durch Ing. Siegfried Tsalos in der
Max-Eyth-Straße gebilligt und die Ausschreibung veranlasst. Diese umfasst im
Bereich Wasserleitungsbau 220 m³ Rohrgrabenaushub, 110m 150er Wasserrohre, 2
Hydrantenschächte mit Armaturen, sodann im Bereich Leerrohre für
Breitbandverkabelung 110m Kabelrohre und abschließend beim Straßenbau 300 m²
Asphaltfeinbelag mit Fräsen und Einbau.
Ing. Siegfried Tsalos
trug die Angebote mit Preisen zwischen 67.000.-- EUR und 102.700.-- EUR vor.
In den Angebotssummen
seien die Kosten für einen komplett neuen Straßenbelag in gesamter
Straßenbreite enthalten. Ebenfall VOB-gerecht wurde dem günstigsten Bieter, der
Fa. Schwall aus Laupheim der Auftrag erteilt.
Kindergartenangelegenheiten
Dem
Gemeinderat lagen die Abrechnungen der Kindergartenbetriebskosten vor.
Josefskindergarten
– Abrechnung der Betriebskosten 2010
Betriebsausgaben: |
248.746,74
EUR |
Betriebseinnahmen: |
52.222,70
EUR |
Betriebskostenabmangel: |
196.524,04
EUR |
zzgl.
Investitionsanteil 80 % aus 10.781,95 EUR: |
8.625,56
EUR |
zu übernehmende Kosten: |
205.149,60
EUR |
Abschlagszahlungen an
Kirchengemeinde (Träger) geleistet: |
213.350,00
EUR |
Überzahlung: |
8.200,40
EUR |
Franziskuskindergarten
– Abrechnung der Betriebskosten 2010
Betriebsausgaben: |
355.017,17
EUR |
Betriebseinnahmen: |
73.695,50
EUR |
Betriebskostenabmangel: |
281.321,67
EUR |
Abschlagszahlungen an
Kirchengemeinde (Träger) geleistet: |
299.150,00
EUR |
Überzahlung: |
17.828,33
EUR |
Antoniuskindergarten
– Kostenvergleich
Betriebsausgaben: |
296.748,18
EUR |
Betriebseinnahmen
vorwiegend aus Elternbeiträgen: |
60.637,00
EUR |
Betriebskostenabmangel: |
236.111,18
EUR |
Zusammengefasst für alle
Kindergärten lauten die Zahlen:
Betriebseinnahmen
vorwiegend aus Elternbeiträgen: |
186.555,20
EUR |
Betriebseinnahmen aus
Finanzausgleichsmitteln: |
247.437,50
EUR |
Betriebseinnahmen
insgesamt: |
433.992,70
EUR |
Betriebsausgaben
insgesamt |
927.936,85
EUR |
Abmangel: |
493.944,15
EUR |
Angesichts der
gesetzlichen Vorschriften über vermehrte Betreuungsangebote halten auch die
staatlichen Zuweisungen in Höhe von knapp 250.000,-- EUR mit den steigenden
Kosten längst nicht mehr Schritt.
Defizit im Jahr 2008 |
353.054,00 EUR |
2.056,00 EUR/Kind |
Defizit im Jahr 2009 |
430.934,00 EUR |
2.655,00 EUR/Kind |
Defizit im Jahr 2010 |
493.944,00 EUR |
3.003,00 EUR/Kind |
Kämmerer
Manfred Kornmayer wies besonders darauf hin, dass die tatsächlichen Kosten der
Gemeinde für die 3 Kindergärten in den letzten 2 Jahren auffallend stark
angestiegen seien. Binnen zwei Jahren hätte sich das Defizit damit um 50% für
jedes betreute Kind erhöht. Während die Landesrichtsätze einen
Kostendeckungsgrad von 20% durch Elternbeiträge vorsehen würden, erreichten
diese in Illerkirchberg derzeit durchschnittlich nur noch 16,82%. Insbesondere
im Krippenbereich mit sehr geringer Gruppenstärke von nur 10 Kindern liege
der Deckungsgrad noch deutlich darunter.
In
mehreren Wortmeldungen plädierten die Gemeinderäte dafür, den Eigenanteil der
Elternbeiträge zwar anzupassen, dies aber möglichst moderat. Andererseits gab
es die Empfehlung, Beiträge lieber stetig dem allgemeinen Kostenanstieg
anzupassen als nur sporadisch und dann in großen Beitragssprüngen.
Die
Gebührenspanne für die Inanspruchnahme der unterschiedlichen Betreuungsformen
gelte es, nach den Richtsätzen zu erweitern und anzupassen. Diese Spanne
betrage in Illerkirchberg derzeit 100 bis 160 %, bei den Landesrichtsätzen
hingegen bis zu ca. 300 %. Bürgermeister Bertele erklärte, dass die neuen
Richtsätze aktuell veröffentlicht worden seien und dem Gemeinderat bis zur
nächsten Sitzung samt entsprechender Berechnungen zur Vorberatung vorgelegt
werden.
Die
Abrechnungen und Kostenvergleiche wurden sodann einstimmig anerkannt.
Baugesuche
Einstimmig wurden einem Abbruch des Gebäudes am
Eckgrundstück Schelmenweg/Mussinger Straße das Einvernehmen erteilt. Für die
Errichtung der Neubauten auf dem Grundstück lag ein Baugesuch vor, welches die
Bebauung mit zwei Wohn- und Geschäftshäusern vorsieht. Ein vorausgegangenes
Baugesuch entsprach nicht dem Bebauungsplan und scheiterte, weil nach
eingehender Prüfung durch das Landratsamt die Zahl der Vollgeschosse
überschritten war. Dem neuerlichen Baugesuch wurde vom Grundsatz her das
Einvernehmen erteilt, jedoch vorbehaltlich der durch das Landratsamt noch
vorzunehmenden Überprüfung insbesondere hinsichtlich der Vollgeschosse.
Ein Baugesuch bezog sich auf ein noch freies Baugrundstück
an der Beethovenstraße in Oberkirchberg. Sowohl die nach Bebauungsplan
einzuhaltende Höhenlage des Erdgeschossfußbodens und damit des gesamten Hauses
als auch eine großflächige Geländeaufschüttung entsprach nach einer ersten
Baugesuchsprüfung nicht dem Bebauungsplan. Die exakte Höhefestlegung des Hauses
obliegt dem Landratsamt, war jedoch zwischen Baugesuchseingang und
Sitzungstermin nicht möglich. Aufschüttungen sind gemäß Bebauungsplan „auf
ein Mindestmaß zu beschränken und den angrenzenden Grundstücken anzupassen“.
Die dargestellten, geplanten Anschüttungen betragen jedoch 1,20 m bis 1,50 m
und dies sogar großflächig. Hinzu kamen nachbarliche Einsprüche. Dem Baugesuch
wurde einstimmig das Einvernehmen nicht erteilt.
Ohne weitere Diskussion
fand ein Baugesuch für einen Carport an der Schillerstraße sowie ein
Gartenhäuschen an der Hölderlinstraße durchgängige Zustimmung.
Neubau einer Fahrzeug- und
Gerätehalle im Bauhof
In der Sitzung vom
21.10.2010 wurde der Neubau einer Halle im Bauhof beschlossen und die Fa.
Holzbau-Lehle in Blaubeuren als günstigste Firma beauftragt. Es war
vorgesehen, dass die Erdarbeiten und die Fundamentierung vom Bauhof geleistet
werden und der Bauhof auch beim Aufbau der Halle mitarbeitet. Die Arbeiten
sollten Ende 2010 ausgeführt werden. Wegen des frühen Wintereinbruchs war
dies nicht mehr möglich. In diesem Frühjahr war der Bauhof nun mit den
Auslagerungsarbeiten für den Kindergarten St. Franziskus Oberkirchberg voll
ausgelastet. Mit Beginns der Vegetationsperiode und durch krankheitsbedingte
Ausfälle kann nun der Bauhof für diese Arbeiten nicht mehr eingesetzt werden.
Die Arbeiten wurden deshalb im Wege des Nachtrags ebenfalls vergeben, damit die
Halle nun zügig gebaut werden kann. Gleichzeitig wurden technische
Verbesserungen und zusätzliche Leistungen (stärkere Bodenplatte, betonierter
Vorplatz, Antidrop-Beschichtung etc.) in Auftrag gegeben. Auftretende
Mehrkosten stießen hierbei teilweise auf Kritik. Für größere Bauleistungen
soll künftig wiederum ein Fachplaner mit durchgängiger Abwicklung beauftragt
werden.
Sanierungspreis 2011 des
Alb-Donau-Kreises
Bürgermeister Bertele berichtete über die Auslobung
eines Sanierungspreises „Dörfliche Innenentwicklung“ durch den
Alb-Donau-Kreises. Danach könnten grundsätzlich alle Sanierungen und
Umnutzungen im Bestand angemeldet werden. Besonderer Wert werde dabei auf
ökologisches, energiesparendes und kostengünstiges Bauen gelegt. Der Preis sei
mit 10.000,-- EUR dotiert. Vorschläge könnten über das Bürgermeisteramt
eingereicht werden.
Investitionen im Kindergarten
St. Josef, Unterkirchberg
Im Kindergarten St.-Josef wird der Plattenbelag für
eine Fahrfläche erneuert und eine Einfahrt zum Garten hergestellt. Die Arbeiten
werden von der Kirchengemeinde bei der Firma Gartenbau Gall in Auftrag gegeben.
Die bürgerliche Gemeinde beteiligt sich vertragsgemäß an den Investitionskosten
mit 80 %. Die Kosten werden auf ca. 8.000,-- EUR geschätzt.
Stromlieferung 2012 bis 2013
Kämmerer Manfred
Kornmayer berichtete über das Ergebnis der gemeinsamen Ausschreibung des
Gemeindetages für die Stromlieferungen. Den Zuschlag für die Lieferung von
Ökostrom habe die Fa. Energiedienst AG erhalten. Erfreulicherweise hätten sich
die Preise für die reine Energielieferung (ohne Netz-Nutzungsentgelt, Steuern
und Abgaben) in Höhe von ca. 30 % bis 40 % vermindert. Nachdem auf den
Strompreis eine Reihe von Abgaben aufgerechnet würden, mindere sind der
Strompreis insgesamt nur um ca. 20%.
Im Anschluss fand noch
eine nichtöffentliche Sitzung statt.