Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 21.06.2004

 

TAGESORDNUNG:

 

-  Feststellung derJahresrechnung 2003

 

-  Prüfungsbericht der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg

 

   a)  Prüfung der Bauausgaben 2001 bis 2003

   b)  allgemeine Finanzprüfung 1999 bis 2002

 

-  Bebauungsplan „Unterer Brühl“ - Satzungsbeschluss

 

-  Bebauungsplan „Im Gäßle“ – Änderungsantrag für Flurstücke 13/9 und 13/14

 

-  Baugesuche

 

-  Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Unterkirchberg

 

-  Sonstiges, Bekanntgaben

 

 

Im Großen Saal des Rathauses „Schultheißenhof“ begrüßte Bürgermeister Lotter 12 Gemeinderäte, den neu gewählten Bürgermeister, Herrn Anton Bertele, eine große Anzahl von Zuhörern, Herrn Leander Missel vom Gemeindeverwaltungsverband und Herrn Glogger von der Südwest Presse.

 

Feststellung der Jahresrechnung 2003

 

Herr Leander Missel, Fachbeamter für das Finanzwesen beim Gemeindeverwaltungsverband, trug dem Gemeinderat den Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung 2003 vor. Die Jahresrechnung wurde im Mai 2004 wie folgt abgeschlossen:

 

Verwaltungshaushalt:

6.206.778,34 €

Vermögenshaushalt:

1.628.524,90 €

zusammen:

7.835.303,24 €

 

Dies war ein höheres Ergebnis gegenüber dem Planansatz von 388.621,24 €. Die Zuführung des Verwaltungshaushalts an den Vermögenshaushalt betrug 666.404,64 €. Geplant war eine Zuführung von 90.000,00 €.

 

Die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage betrug 335.937,34 €. Geplant war eine Entnahme von 475.000,00 €. Zum 31.12.2003 hatte die Gemeinde noch eine Rücklage von 458.718,02 €. Der Mindestbestand der Rücklage beträgt 121.339,58 € und wurde damit eingehalten.

 

Schulden:

 

Stand zum 01.01.2003:

991.851,93 €

Kreditaufnahmen:

0,00 €

getilgt wurden:

- 153.737,78 €

Schuldenstand am 31.12.2003:

838.114,15 €

 

Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug 181,17 €/Einwohner und liegt somit weit unter dem Landesdurchschnitt von 404,00 €/Einwohner. Die Kreditermächtigung für das Jahr 2003 mit 260.000,00 € musste nicht in Anspruch genommen werden. Es konnte festgestellt werden, dass die Schulden innerhalb von 10 Jahren von 1993 (= 2.400.093,00 €) bis 2003 (= 838.114,15 €) stetig abgebaut werden konnten.

 

Vermögen (Stand zum 01.01.2003):

 

Geldanlagen:

1.000.000,00 €

Beteiligungen (IKD, Kreisbau, Raiba):

19.232,28 €

Kredite:

838.114,15 €

Allgemeine Rücklage:

458.718,02 €

Vermögen bei Gemeindeverbindungsstraßen:

82.563,19 €

Vermögenseinlage bei der Steinberggruppe:

119.546,38 €

 

Im Vermögenshaushalt wurden Haushaltsreste in Höhe von 507.338,00 € gebildet. Diese wurden in das Jahr 2004 übertragen.

 

Anlagevermögen:

 

Das Anlagevermögen betrug mit Restbuchwerten zum 31.12.2003  11.375.318,00 €.

 Auf Grund des geringen Schuldenstands hat die Gemeinde somit im vergangenen Jahr sehr gut gewirtschaftet. Der Gemeinderat sah das ebenso und beschloss das Ergebnis einstimmig. Gedankt wurde dabei Herrn Missel vom Gemeindeverwaltungsverband und Herrn Kornmayer, dem Kämmerer der Gemeinde.

 

Mit der Feststellung der Jahresrechnung 2003 wurden die Kostenausgleiche nach § 9 Abs. 2 Kommunalabgabengesetz über die kostenrechnenden Einrichtungen der Abfallwirtschaft, der Wasserversorgung und  der Abwasserbeseitigung vom Gemeinderat durchgeführt.

 

Prüfungsbericht der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg

a)  Prüfung der Bauausgaben 2001 bis 2003

b)  allgemeine Finanzprüfung 1999 bis 2002

 

Die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg hat im Februar und März 2004 die Bauausgaben der Haushaltsjahre 2001 bis 2003 geprüft. Von März bis April 2004 wurde die allgemeine Finanzprüfung für die Haushaltsjahre 1999 bis 2002 durchgeführt. Die vollständigen Prüfungsberichte wurden im Gemeinderat jeweils im Umlauf bekannt gegeben. Zu den einzelnen Punkten wurde in der Sitzung Stellung genommen. Die Prüfungsanstalt hat festgestellt, dass die fianziellen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gemeinde Illerkirchberg in den Prüfungszeiträumen in Ordnung waren. Die Haushaltswirtschaft ist sparsam und solide geführt worden. Die Investitionen konnten dank des hohen Eigenmittelanteils von 92 % sehr günstig finanziert werden. 5 % entfielen auf staatliche Zuschüsse. Die Kreditfinanzierungsquote hat lediglich 3 % betragen und beruhte allein auf einem gebildeten Haushaltseinnahmerest für Kreditaufnahmen, der wieder im Jahr 2003 aufgelöst wurde. Kassenmäßig mussten keine Finanzierungskredite aufgenommen werden; die Verschuldung konnte weiter zurückgeführt werden. Diese hat noch rund 38 % des vergleichbaren Landesdurchschnitts betragen; sie kann außerdem finanzwirtschaftlich als rentierlich angesehen werden.

 

Der Gemeinderat nahm die Prüfungsberichte der Gemeindeprüfungsanstalt zur Kenntnis.

 

Bebauungsplan „Unterer Brühl“ - Satzungsbeschluss

 

Am 26.02.2004 hat der Gemeinderat die Abwägungen getroffen und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange entkräftet bzw. zurückgewiesen. Für den Antrag auf Verlegung und naturnahen Ausbau sowie Abbruch der Wehranlage „Großmahdau“ wurden, auf Gemeinderatsbeschluss hin, Planänderungen durch den Ingenieur vorgenommen. Auf Grund dieser Planänderung hat nochmals eine Auslage der Renaturierungsunterlagen in der Zeit vom 19.03.2004 bis 19.04.2004 stattgefunden. Nun hätte über die Satzung beschlossen werden können. Aus der Mitte des Gemeinderats wurden Äußerungen laut und Anträge gestellt, den Satzungsbeschluss zurückzustellen und einen Ortstermin anzuberaumen. Dies wurde dann so festgelegt.

 

Bebauungsplan „Im Gäßle“ – Änderungsantrag für Flurstücke 13/9 und 13/14

 

Die Firma GARANT-Bau GmbH, Küfergasse 7, 89073 Ulm, hat am 10.05.2004 eine Bauvoranfrage zur Erstellung von 2 x 3er-Reihenhäusern mit 6 Garagen eingereicht. In der Gemeinderatssitzung am 13.05.2004 wurde diese Bauvoranfrage zurückgestellt, nachdem der Eigentümer Rudolf König jun. mit Schreiben vom 10.05.2004, eingegangen am 12.05.2004, einen Antrag auf Änderung der Baulinie (des Bebauungsplanes) gestellt hat. Es handelt sich um den Bebauungsplan „Im Gäßle“, der am 19.01.1996 vom Kreisplanungsamt des Landratsamts Alb-Donau-Kreis gefertigt sowie am 13.06.1996 vom Gemeinderat als Satzung beschlossen wurde und der seit 23.08.1996 rechtskräftig ist.

 

Der Bebauungsplan, bezogen auf die Flurstücke 13/9 und 13/14, Gemarkung Unterkirchberg, soll nun der Bauvoranfrage angepasst werden, zumal auch die Firma GARANT-Bau GmbH mit Schreiben vom 26.05.2004 bestätigt hat, dass sie außer den notwendigen Garagen die weiteren Stellplätze schaffen möchte.

 

Auf Grund der Ortsbesichtigung muss der Gemeinderat nun entscheiden, ob eine Planänderung vorgenommen wird. Es entspann sich eine rege Diskussion, ob der Bebauungsplan geändert werden soll. Mehrheitlich wurde dann beschlossen, den Bebauungsplan zu ändern und eine vorgezogene Bürgerbeteiligung durchzuführen.

 

Baugesuche

 

Stefan   F r i e d e l,   Lönsstraße 5, 89250 Senden

Antrag auf Genehmigung zur veränderten Ausführung der Dachziegelfarbe von rötlich auf dunkelblau für das noch zu erstellende Wohnhaus

Weihungstraße 45, Flst. 128/1, Illerkirchberg-Unterkirchberg

Bebauungsplan „Weihungstraße“

 

Der Antrag wurde vom Gemeinderat abgelehnt.

 

Michael   S ä l z l e,   Mussinger Straße 3, 89171 Illerkirchberg

Umbau des Wohn- und Geschäftshauses in ein Wohnhaus

auf dem Grundstück Beim Fälltor 28, Flst. 430/1, Illerkirchberg-Unterkirchberg

 

Dem Baugesuch wurde zugestimmt.

 

Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Unterkirchberg

 

In der Sitzung vom 22.05.2003 wurde vom Gemeinderat beschlossen, auch private Initiativen zur Energiegewinnung zu unterstützen und hierzu das neue Feuerwehrhaus Unterkirchberg, Robert-Bosch-Straße 3, zur Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung zu stellen. Dieses Angebot wurde im Mitteilungsblatt veröffentlicht. Hierauf hat die

 

Firma

quantys next energy systems gmbh

Geschäftsführer Harald Haupt

Mahdauweg 28

89171 Illerkirchberg

 

der Gemeinde ein Angebot vorgelegt. Die technische Ausführung wurde mit dem Architekten des Gebäudes, Herrn Julius Häußler, und dem Statiker des Gebäudes, Herrn Hartmut Häußler, abgeklärt. Diese haben das Vorhaben aus technischer und gestalterischer Sicht geprüft und die Zustimmung erteilt.

 

Aufbau:

Dachparallel, geklemmt auf Kal-Zip-Steckfalze, umlaufend 1,5 m Abstand zu Hausgrund

Aufbau in zwei eigenständigen, rechteckigen Feldern

Feld West:

3 Reihen à   7 Module Typ Schüco S 158 à 158 Wp

=   3,318 kWp

Feld Ost:

5 Reihen à 21 Module Typ Schüco S 158 à 158 Wp

= 16,590 kWp

PV-Anlagen-Gesamtleistung

= 19,908 kWp

 

Zur rechtlichen Absicherung wurde ein Vertragsentwurf ausgearbeitet, der sich an vorhandenen Vertragsmustern und der Checkliste des Gemeindetags zum Thema „Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden“ orientiert. Dieser Vertrag soll mit der Betreibergesellschaft abgeschlossen werden. Die Betreibergesellschaft besteht als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) aus den Personen

 

Harald Haupt, Mahdauweg 28, 89171 Illerkirchberg,

Thomas Sacks,

Thomas Kraus,

Herrn Ganz.

 

Nachdem die Anlage lediglich eine Leistung von ca. 20 kW erbringt, eignet sich diese nicht als offene Bürgerbeteiligungsanlage (erst ab ca. 50 kW).

 

Nach Aussprache im Gemeinderat muss der Vertrag mit Herrn Haupt noch geringfügig modifiziert werden. Schließlich wurde dann bei 2 Gegenstimmen und 1 Enthaltung beschlossen, die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Unterkirchberg zuzulassen.

 

Sonstiges, Bekanntgaben

 

Antrag auf Ausweisung des Sebastian-Sailer-Wegs und des Justinus-Kerner-Wegs als verkehrsberuhigter Bereich

 

Von den Anwohnern des Sebastian-Sailer-Wegs und des Justinus-Kerner-Wegs wurde ein schriftlicher Antrag auf Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs gestellt. Sie sehen für ihre Kinder besondere Gefahrenpunkte an den Schnittstellen Sebastian-Sailer-Weg/Kreisverkehr und Sebastian-Sailer-Weg/Justinus-Kerner-Weg.

 

Der Gemeinderat hat beschlosssen, dem Antrag zuzustimmen und die untere Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis um die Erlaubnis zur Aufstellung der Verkehrszeichen 325/326 gemäß § 42 Abs. 4a StVO zu bitten.