Bürgermeister Bertele begrüßte die Mitglieder des
Gemeinderats, insbesondere die Blutspender, die zur Ehrung eingeladen waren,
sowie die Mitarbeiter der Presse, die Zuhörer und Herrn Kornmayer von der
Verwaltung.
Blutspenderehrung
Bürgermeister
Bertele erinnerte daran, dass in den deutschen Kliniken täglich
15000 Blutkonserven benötigt werden, um Unfallopfern und Schwerkranken zu
helfen. Bei jeder Blutspende werde höchstens ein halber Liter Blut abgenommen,
wovon bereits 30-50 ml
für genaue Untersuchungen verbraucht werden. Nachdem Männer im Jahr höchstens
6-mal und Frauen höchstens 4-mal Blut spenden dürften, zeige dies, wie wichtig
eine Teilnahme von möglichst vielen Bürgern bei den Blutspenden sei.
Die
Bereitschaft, anderen Menschen mit einer Blutspende womöglich das Leben zu
retten, bezeichnete er als praktizierte Nächstenliebe. Allen Spendern dankte er
für diese Hilfe am Nächsten. Mit der Ehrennadel in Gold für 10 Blutspenden werden
rein rechnerisch diejenigen ausgezeichnet, die in etwa die Blutmenge eines
Menschen spendeten. 50 Spenden und erst recht 75 Spenden erfordere
jahrzehntelange Treue zur Hilfe am Nächsten.
Mit
persönlichen Dankesworten überreichte er die vom Blutspendedienst des Deutschen
Roten Kreuzes ausgestellten Ehrungen:
Ehrungsstufe: 10 Blutspenden
(Ehrennadel in Gold)
Beck Uwe, Hänle Susanne,
Müller Michael, Tratz Helmut, Vogt Klaus, Bauer Elmar
Ehrungsstufe: 50 Blutspenden (Ehrennadel in Gold mit
goldenem Lorbeerkranz und
eingravierter Spendenzahl 50)
Endisch
Kreszentia
Ehrungsstufe: 75 Blutspenden (Ehrennadel in Gold mit
goldenem Lorbeerkranz und
eingravierter Spendenzahl 75)
Schmid
Renate
Bürgerfrageviertelstunde
Von
den anwesenden Bürgern wurden keine Fragen vorgebracht.
Haushaltssatzung
und Haushaltsplan 2005 - Verabschiedung
Bürgermeister Bertele wies darauf hin, dass sich
auch im Alb-Donau-Kreis die Finanzlage der Städte und Gemeinde dramatisch
verschlechtert habe. Im Jahr 2003 hatten „nur“ 6 Gemeinden keine positive
Netto-Investitionsrate. Im Jahr 2004 konnten bereits 29 Gemeinden im
Verwaltungshaushalt die erforderliche Tilgungsrate nicht mehr erwirtschaften
und hatten damit eine negative Netto-Investitionsrate. Das Landratsamt habe
deshalb nachdrücklich darauf hingewiesen, dass gesetzwidrige Haushalte nicht
zulässig seien und nicht geduldet werden könnten.
Die Gemeinde Illerkirchberg bemühe sich im
vorliegenden Haushalt, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Trotz der
außerordentlich schwierigen Finanzlage sind erhebliche Investitionen geplant.
Illerkirchberg erfülle damit die Aufforderung zu antizyklischem Verhalten.
Der Entwurf des Haushalts wurde in der Sitzung am
14.10.2004 vorberaten. Dabei wurde beschlossen, die Hebesätze für die Grundsteuer
A und B um jeweils 20 Punkte anzuheben. Entsprechend dieser Vorberatung wurde
der Entwurf gefertigt und in der Zeit vom 20.12.2004 bis 29.12.2004 öffentlich
ausgelegt. Einwendungen wurden nicht erhoben. Der gedruckte Haushaltsplan
wurde den Gemeinderäten rechtzeitig vor der Sitzung übersandt. In der Sitzung
wurde der Haushalt von Gemeindeamtsrat Kornmayer im Einzelnen vorgetragen und
mit entsprechenden Schaubildern näher erklärt.
Der Sammelnachweis für Unterhaltungsaufwendungen
steigt von 61.000,00 € auf 73.000,00 €. Die Bewirtschaftungskosten sind
mit 121.550,00 € geringfügig niedriger als im Vorjahr mit 123.450,00 €
eingeplant. Die Geschäftsausgaben sollen von 84.025,00 € auf 79.700,00 €
zurückgehen.
Bei der Gewerbesteuer wird mit einer leichten Verbesserung
von 180.000,00 € auf 210.000,00 € gerechnet. Dagegen geht der
Einkommenssteueranteil auf 1.631.190,00 € stark zurück. Aufgrund der niedrigen
Steuerkraftsumme (aus den Steuereinnahmen 2003) kann mit höheren
Schlüsselzuweisungen (+ 59.192,00 €) und fast gleichbleibenden Umlagen an den
Landkreis und an den Finanzausgleich gerechnet werden.
Die im Vermögenshaushalt für das Jahr 2005
eingestellten Investitionen und das Investitionsprogramm bis 2008 werden
detailliert besprochen und jede einzelne Maßnahme erläutert. Schwerpunkte sind
die Erweiterung der Verbandshauptschule und die Kanalisation Buch. Zum
Ausgleich des Haushalts 2005 sind eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in
Höhe von 135.000,00 € und zusätzlich eine Kreditaufnahme in Höhe von 250.000,00
€ erforderlich. Damit ist die allgemeine Rücklage bis auf den Mindestbetrag
entnommen.
In der Diskussion wurden die Auswirkungen der
allgemein schlechten Konjunkturlage auf die Finanzen der Gemeinde
Illerkirchberg beraten. Es wurde festgestellt, dass die enormen Steuerausfälle
auf örtlicher Ebene nur geringfügig ausgeglichen werden können. Gleichwohl ist
die Gemeinde gefordert, ihre Einnahmemöglichkeiten kontinuierlich zu überwachen
und diese, wie auch Einsparmöglichkeiten, entsprechend auszuschöpfen.
So sind im Laufe des Jahres der
Gewerbesteuerhebesatz, die Gebührenhaushalte und die Gemeindesteuern zu
überprüfen.
Schließlich wurde der Haushaltsplan mit Einnahmen
und Ausgaben von 7.794.265.00 € einstimmig beschlossen. Der Verwaltungshaushalt
lautet auf 6.166.515,00 €. der Vermögenshaushalt auf 1.627.750,00 €. Die
Kreditermächtigung beträgt 250.000,00 €, die maximale Höhe der Kassenkredite
zur Sicherstellung der (kurzfristigen) Liquidität wurde festgesetzt auf
1.200.000,00 €. Die Hebesätze
wurden festgesetzt für die Grundsteuer A (Landwirtschaft) auf 320 v.H., für die
Grundsteuer B auf 300 v.H. sowie die Gewerbesteuer auf 330 v.H. der
Steuermessbeträge.
Nachtbus
Ulm-Illerkirchberg-Staig-Hüttisheim-Schnürpflingen
Das
Landratsamt Alb-Donau-Kreis teilte den GVV-Gemeinden mit, dass der Vertrag über
die Bezuschussung des Nachtbusses zum 12.12.2004 endete.
Mit
dem Bus wurden die Gemeinden, jeweils freitags und samstags nachts von Ulm
kommend, bedient. Die Bezuschussung des Nachtbusses wurde vom Gemeinderat
Illerkirchberg am 17.01.2002 grundsätzlich beschlossen. In einem weiteren
Beschluss vom 13.11.2003 wurde die Bezuschussung beibehalten. Gleichzeitig
traten seinerzeit die Gemeinden Schnürpflingen und Hüttisheim der zuvor mit
Staig bestehenden Regelung bei.
Nach
einer Zwischenmitteilung des DING vom Mai 2004 wies der Bus eine
durchschnittliche Besetzung von 18-27 Personen auf. Dabei waren offenbar
etliche Schüler, die mit ihren Schülermonatskarten ohne Entgelte mitfahren
konnten. Der Bus kommt erstrangig der Jugend zugute. Für das Fahrplanjahr 2005
wurde der Verkehr erneut im Fahrplan ausgewiesen.
Die
Gesamtkosten für den Bus beliefen sich im Jahr 2004 auf 11.960,00 €.
Davon
übernahm das Landratsamt als Zuschuss einen Kostenanteil in Höhe von 5.000,00
€. Der Zuschussanteil des Landratsamtes beträgt laut Vertrag 50 % der Kosten,
jedoch max. 5.000,00 €. Der Rest wurde auf die Mitgliedgemeinden jeweils
paritätisch aufgeteilt, d.h. ausdrücklich nicht nach Einwohneranteilen.
Der Grund lag darin, dass die Nutzer nicht im Einzelnen einer Gemeinde
zugeordnet werden konnten und zudem die Fahrstrecken nach Schnürpflingen und
Hüttisheim länger sind. Die zwischenzeitlich vorgelegte Abrechnung weist eine
Netto-Belastung für 2004 in Höhe von 1.396,50 € aus. Die Nachbargemeinden
wünschen ebenfalls die Beibehaltung des Nachtbusses.
Auf
Vorschlag von Bürgermeister Bertele stimmte der Gemeinderat der Weiterführung
des Nachtbusses einstimmig zu.
Bebauungsplan „Im Gäßle“ – 1. Änderung
Zwei
persönlich betroffene Gemeinderäte nahmen an der Beratung und Abstimmung wegen
Befangenheit nicht teil und begaben sich in die Zuhörerränge.
Die Änderung des Bebauungsplanes beschloss der
Gemeinderat bereits in der Sitzung vom 15.07.2004. Danach sollte der
Bebauungsplan beinhalten:
Einzel- oder Doppelhausbebauung, ausschließlich
allgemeines Wohngebiet (bisher teilweise Mischgebiet), Grundflächenzahl: 0,4,
Geschossflächenzahl: 0,5, Satteldach, bei Doppelhäusern: je 1 Wohneinheit
Bürgermeister Bertele wies darauf hin, dass eine
sehr dichte Bebauung geplant sei. Er halte es zusätzlich für zweckmäßig, die
Firsthöhe auf 8,50m sowie die Traufhöhe auf 5,00m zu beschränken. Die zur
Firsthöhe relativ große Traufhöhe diene dazu, die Dachausbauten zu begünstigen,
daher schlage er zusätzlich eine Dachneigung von nur wenigsten 30 Grad vor. Bei
hohen Grundstückspreisen dränge sich eine maximale Dachausnutzung geradezu auf,
ohne aber die Besonnung der nördlichen Grundstücke einzuschränken.
In der Diskussion empfahl ein Gemeinderat, die
Firstrichtung für Einzel- und Doppelhäuser unterschiedlich festzusetzen, um
gewissermaßen einen „Riegel“ aus fast durchgängigen Dächern zu vermeiden. Der Vorschlag
wurde vom Gremium begrüßt.
Hierauf beschloss der Gemeinderat einstimmig, die
vorstehenden Änderungen in den Bebauungsplan aufzunehmen und das förmliche
Änderungsverfahren einzuleiten.
Baugesuche
Zwei Baugesuche
bezogen sich auf Bauplätze im Bereich des Bebauungsplanes „Beim Fälltor“
nordwestlich des künftigen Netto-Marktes. In einer vorausgegangenen Sitzung
wurden Anträge zur Errichtung von zwei Einzelhäusern statt Doppelhäusern
gestellt und hierfür Befreiung für die Überbauung des Baufensters zugesagt. Auf
der Grundlage dieser Zustimmungen wurde nunmehr den konkret vorliegenden
Bauanträgen bei jeweils einer Gegenstimme zugestimmt.
Zwei weitere Baugesuche bezogen sich auf den
Bereich des Bebauungsplanes „Im Gäßle“, dessen Änderung im vorangegangenen
Tagesordnungspunkt beschlossen wurde. Bürgermeister Bertele wies darauf hin,
dass die beiden Baugesuche den künftigen Anforderungen dieses Baugebietes
entsprechen würden. Aus der Mitte des Gremiums wurde jedoch zu bedenken
gegeben, dass nicht zu garantieren sei, dass die vom Gemeinderat beschlossenen
Änderungen auch Rechtskraft erlangen.
Vorsorglich wurden die Baugesuche bis zur
Rechtskraft der Änderungen zurückgestellt.
Bürgermeister Bertele gab bekannt, dass Bürger aus
Oberkirchberg den Verlust des Wochenmarktes bedauerten. Zudem habe die Gemeinde
erst wenige Jahre zuvor sehr viel Geld in den Ausbau des Platzes als
Wochenmarktplatz ausgegeben. Für einen Neuanfang des Wochenmarkts in
Oberkirchberg konnte er Anbieter für Gemüse, Käse, eingelegte Oliven usw.,
Kartoffeln, Frischfisch, Gewürze, Suppen, Nudeln und schließlich Saisonware wie
zum Beispiel Spargel gewinnen. Der Markt soll künftig am Freitagnachmittag
stattfinden. Für Berufstätige sei dies günstiger und außerdem werde
erfahrungsgemäß Frischgemüse für das Wochenende freitags oder samstags
eingekauft.
Der Neubeginn des Marktes ist ab März geplant,
konkret ab 04.03.2005 am Mündelplatz.
Bürgermeister Bertele übergab dem Gemeinderat den
Jahresbericht der Bücherei Oberkirchberg. Er freute sich über das
Büchereiangebot in Ober- und Unterkirchberg. Zugleich wies er auf die Bedeutung
für die Kinder und Jugendlichen hin. Eifrige Nutzer der Büchereien stärken mit
ständigem Lesen ihre Sprachkompetenz.
Kindergartenverträge
Dem Gemeinderat wurde bekannt gegeben, dass der
Diözesanverwaltungsrat die mit den Kirchengemeinden Unterkirchberg und
Oberkirchberg abgeschlossenen Kindergarten- verträge am 11.01.2005 genehmigte
und somit für alle Seiten Rechtskraft erlangten.
Klausurtagung
des Gemeinderats
Seitens des Gemeinderates kam der Vorschlag, im
Frühjahr 2005 soll eine Klausurtagung zur Erörterung aktueller
kommunalpolitischer Themen zu veranstalten. Gerade für die neu gewählten
Gemeinderäte diene dies zur Information und Meinungsbildung. Bürgermeister
Bertele bat um Vorschläge, welche Angelegenheiten besonders behandelt werden
sollten.