Bericht
über die Gemeinderatssitzung am 20.09.2007 im Bürgersaal des Amtshauses
Oberkirchberg
Zur
Sitzung begrüßte Bürgermeister Anton Bertele die Gemeinderatsmitglieder, Herrn
Franz Glogger von der Südwest Presse, einige Zuhörer, Herrn Dipl. Ing. Siegfried
Tsalos, Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung sowie Frau Lilli Haberkern,
die derzeit ihr Ausbildungspraktikum bei der Gemeinde absolviert.
Er stellte die form- und fristgerechte Ladung sowie
die Beschlussfähigkeit fest. Vorausgegangen war der Sitzung eine
Ortsbesichtigung im Recyclinghof. Die Protokolle zur letzten Sitzung wurden
ausgelegt.
Im Rahmen der Bürgerfrageviertelstunde wiesen
2 Bauherren aus dem Baugebiet „Hornbächle-Süd“ darauf hin, dass in ihre
Baugruben Schichtwasser eingetreten sei. Sie baten um eine möglichst
einfache und kostengünstige Ableitungsmöglichkeit für dieses Schichtwasser.
Bürgermeister Bertele erklärte, dass hierzu ein persönlicher Antrag eines
Bauherren eingegangen sei. Dieser werde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandelt.
Weitere Wortmeldungen gab es nicht.
Sanierung der Kanalisation und Wasserleitung in der
Bucher Straße
- Vorstellung der Planung
Eingangs
erinnerte Bürgermeister Bertele an die Ortsbesichtigung und die Vorberatungen
mit dem Ziel, die Kanalisation und Wasserleitung und schlussendlich auch den
Straßenbelag in der unteren Bucher Straße zwischen der Schillerstraße und der
Herrschaftsbreite zu sanieren. Der Planungsauftrag war an Dipl. Ing. Siegfried
Tsalos erteilt worden und Bürgermeister Bertele bat ihn, die Planung dem
Gemeinderat vorzustellen.
Diese
sieht nun vor, den Mischwasserkanal von der Einmündung Schillerstraße bis zur
Einmündung Mozartstraße auszuwechseln und den bisherigen Durchmesser von 40 cm
auf 50 cm zu vergrößern. Damit soll Abhilfe geschaffen werden für immer wieder
auftretenden Kanalrückstauprobleme. Mit dem vergrößerten Rohrdurchmesser erhöhe
sich der Querschnitt zwar „nur“ um 56 %, die Durchflussmenge steige jedoch
wegen verringertem Fließwiderstand um ca. 80 %. Die Wasserleitung, so schlug
Dipl. Ing. Tsalos vor, solle von der Einmündung der Schillerstraße bis zur
Einmündung der Herrschaftsbreite erneuert werden. Auch dort hielt er eine
Vergrößerung der Nennweiten von bisher 90 mm auf 150 mm für erforderlich.
Anhand eines Fotos zeigte er die Notwendigkeit auf, einen Schacht an der
Silcherstraße auszuwechseln. Durch diesen Schacht führten sowohl die Kanal- als
auch die bereits angerostete Wasserleitung. Bei einer Durchrostung wäre eine
Kontamination des Trinkwassers durch den Kanal zu befürchten. Zur Diskussion
stellte Herr Tsalos, die Wasserleitung von diesem Schacht aus gleich bis zur
Uhlandstraße ebenfalls mitzuerneuern zu Kosten von ca. 20.000,-- € netto.
Zwischen der Bucher Straße und bis zu dem genannten Schacht hielt er die Erneuerung
des Gehweges an der Silcherstraße ebenfalls für nötig, nicht aber eine
Gehwegerneuerung an der Bucher Straße selbst. Die Kosten hierfür könnten
eingespart werden.
Aus dem Gemeinderatsgremium kam übereinstimmend der
Vorschlag, das Wasserleitungsteilstück in der Silcherstraße zwischen dem
bezeichneten Schacht und der Uhlandstraße nicht sofort auszutauschen, sondern
während einer ohnehin bevorstehenden Baumaßnahme in der Uhlandstraße selbst.
Wasserrohrbrüche hatte es in diesem Abschnitt offenbar auch nicht gegeben. Auf
Rückfrage aus dem Gemeinderat erklärte Dipl. Ing. Siegfried Tsalos, dass eine
Straßenumgestaltung samt Gehwegbereich usw. in diesem jetzigen Bauabschnitt der
unteren Bucher Straße in den bisherigen Beratungen nicht vorgesehen war, sondern
für den Bereich westlich der Herrschaftsbreite.
Der Gemeinderat beschloss dann, den Mischwasserkanal
einschließlich der Hausanschlüsse für rund 78.000,-- €, die Wasserleitung samt
Hausanschlüssen für rund 102.000,-- € sowie den Gehwegabschnitt an der
Silcherstraße für rund 10.000,-- €, jeweils zzgl. Mehrwertsteuer, ausschreiben
zu lassen.
Zur Herstellung der sogenannten
„Fischdurchgängigkeit“ seien die Gemeinden aufgrund der europäischen
Wasserrechtsrahmenrichtlinie aufgefordert, auf eine naturnahe Entwicklung der
Gewässer hinzuwirken und diese Durchgängigkeit bis ins Jahr 2015 herzustellen,
so Bürgermeister Bertele. Für derartige Maßnahmen stelle das Land derzeit
Zuschüsse in Höhe von 50 % der Aufwendungen zur Verfügung. Mit dem Landratsamt
habe er ausgehandelt, dass die Gemeinde den restlichen 50 %igen Anteil als
ökologischen Ausgleich für die Baugebiete „Hornbächle-Süd“ und
„Schelmenwinkel-Nord“ angerechnet erhalte. Bei der Kostenschätzung von
36.000,-- € bis 40.000,-- € und bei einer zu erwartenden Förderung von 50 %
verbleibe der Gemeinde damit ein Eigenanteil von bis zu 20.000,-- €, verteilt
auf 2 Baugebiete, damit also jeweils 10.000,-- € je Baugebiet. Auch bei
anderweitigen Ausgleichmaßnahmen sei mindestens mit so hohen Kosten zu rechnen.
Er empfahl, die Fischdurchgängigkeit jetzt herzustellen, weil die Kosten für
den ökologischen Ausgleich der Baugebiete sowieso anfallen würden und er zudem
befürchtete, dass in späteren Jahren die Anschubförderung des Landes wegfallen
werde, da die Gemeinden ihrer gesetzlichen Pflicht bis zum Jahr 2015 ohnehin
nachkommen müssten.
Herr Manfred Kornmayer von der Verwaltung erklärte
kurz den Inhalt der Planung mit Anlegung einer Rauen Rampe in einer flacheren
Neigung am „Fallenstock“ sowie Abflachung der weiteren 3 Abstürze zur Bucher
Mühle hin.
Der Gemeinderat beschloss die vorgelegte Planung und
beauftragte den Vorsitzenden, das Weitere zu veranlassen.
Zu diesem Tagesordnungspunkt hatte der Gemeinderat
zuvor den Recyclinghof besichtigt und mit dem dortigen Personal die Situation
besprochen, auch im Hinblick auf die Möglichkeit, zusätzliche Angebote für die
Bürgerschaft zu schaffen.
In der Sitzung verwies Bürgermeister Bertele auf die
Zusammenstellung aller Abfallstoffe, angefangen vom Altholz, Aluminium,
Batterien bis hin zum Grüngut, Elektrogroßgeräten, Sperrmüll, Textilien,
Schuhen und auf das mögliche Gebührensystem. Für die ausführliche tabellarische
Auflistung dankte er der Praktikantin, Frau Lilli Haberkern, sowie dem
Kämmerer, Herrn Manfred Kornmayer. Als die 3 wichtigsten Diskussionspunkte
nannte er die Frage um die Einführung des Gelben Sacks, den künftigen
Serviceumfang des Recyclinghofs sowie den Gebührenmodus in Gestalt von
Jahresmarken oder Banderolen. Im Weiteren bat er Herrn Kornmayer, dem
Gemeinderat die o.g. Auflistung vorzustellen.
Bereits die an erster Stelle genannte Abfallsorte
Altholz löste eine umfangreiche Diskussion aus. Schnell zeigte sich, dass es
hierbei weniger um Altholz beispielsweise aus Hausabbrüchen (Dachstühle usw.)
ging, sondern mehr aus Altholz aus dem Möbelbereich, der dann dem Sperrmüll
zuzuordnen wäre. In großen Mengen anfallendes Altholz im Sinne von Bauholz,
Hausabbrüchen und ähnlichen soll auch künftig nicht im Recyclinghof angenommen
werden.
Bei den weiteren Positionen Aluminium, Batterien,
Bauschutt, Biomüll, Blaue Tonne/Papiersammlung wurde vom Gemeinderat kein
Handlungsbedarf bzw. keine Handlungsmöglichkeit gesehen.
Eine im Sommer wünschenswerte wöchentliche Leerung
der Biomülltonne würde den Kostenrahmen sprengen. Etwaige Probleme ließen sich
auch dadurch lösen, dass die Biomülltonne bewusst an einem kühlen und
schattigen Platz aufgestellt werde.
Versuchsweise wurde im Rathaus Unterkirchberg ein
Sammelspieß zur Aufnahme von CDs aufgestellt. Dies soll es künftig auch im
Rathaus Oberkirchberg und im Recyclinghof geben.
Dosen, Farben und Lacke, Fette und Öle werden auch
künftig nach bisherigem System eingesammelt.
Der nächste Punkt in der alphabetischen Auflistung,
der Gelbe Sack, gab wiederum Anlass zur Diskussion. Mit überdeutlicher Mehrheit
plädierten die Gemeinderäte dafür, den Gelben Sack nicht einzuführen, auch wenn
es diesen in vielen Nachbarkommunen gäbe. Über viele Jahre hinweg, so lautete
eine Wortmeldung, hätte man den Bürgern die Mülltrennung nahe gebracht. All’
dieses Bemühen ginge mit dem Gelben Sack verloren. Die Mülltrennung und
Ablieferung im Recyclinghof halte den Bürger auch dazu an, bereits beim Einkauf
an die Müllentstehung zu denken. Gegenstimmen wiesen allerdings auch darauf hin,
dass der – wie es genannt wurde – „Tourismus“ zum Recyclinghof in Anbetracht
des Benzinverbrauchs ökologisch ebenfalls bedenklich sei. Zudem empfänden es
viele Bürger als lästig, vier bis fünf verschiedene Sortierbehälter ständig
parat zu halten. Auch entsprechende Nachfrage aus der Bevölkerung ließe auf den
Wunsch der Bürgerschaft nach dem Gelben Sack schließen. Gegen den Gelben Sack
wurde aus dem Gremium auch eingewandt, dass diese Plastiksäcke oftmals lange
herumliegen, aufbrechen und der verstreute Inhalt – vor allem bei windigem
Wetter – das Ortsbild verschandle. Ein Gemeinderat meinte, man solle die
Müllgebühren möglichst nicht ständig verändern und derzeitige Mehreinnahmen
eher zur Attraktivitätssteigerung des Recyclinghofs, beispielsweise auch durch
verlängerte Öffnungszeiten, verwenden. Auf eine entsprechende Rückfrage aus dem
Gremium erklärte die Verwaltung, dass die Gemeinde bis auf Weiteres, ohne dass
Gegenteiliges bekannt wäre, jährlich ca. 12.000,-- € Vergütung der DSD für die
Mitbenutzung des Recyclinghofes erhalte. Mit deutlicher Mehrheit wurde die
Einführung des Gelben Sacks damit abgelehnt.
Bei Geschirr (altes Mehrweggeschirr) und Glas gibt
es künftig keine Veränderungen.
Bei der Grüngutentsorgung empfahl Bürgermeister
Bertele, die Gebühr von 2,50 € für Ablieferung von Rasenschnitt abzuschaffen.
Zum einen liege das Gebührenaufkommen hierfür bei nur ca. 500,-- € jährlich und
werde zum anderen bei den Bürgern als nicht angebracht empfunden, weil
Heckenschnitt usw. in wesentlich größeren Mengen kostenlos angeliefert werden
kann. Nachdem immer wieder Rasenschnitt illegal in Gräben usw. entsorgt würde,
verursache die Gebühr möglicherweise beim Bauhof einen höheren Aufwand, indem
das Personal die Gräben vermehrt ausputzen müsse.
Ein Gemeinderat erinnerte an die Historie dieser,
wenn auch geringen Anlieferungsgebühr und zeigte die sich zwischenzeitlich
veränderten Rahmenbedingungen auf, die eine Änderung erforderlich machten. Zur
Abschaffung dieser Gebühr bestand somit allseits Einvernehmen.
Diskutiert wurde über die Möglichkeit,
Elektro-Haushaltsgroßgeräte im Recyclinghof abzugeben. Sowohl als Platzgründen
als auch der Möglichkeit, solche Geräte beim Kauf eines neuen beim Händler
zurückzugeben und aufgrund des ggf. hohen Personalaufwandes, weil
entgegengenommene Geräte zu zweit aufgeladen, nach Ehingen transportiert und
dort wieder zu zweit abgeladen werden müssen, verbleibt auch in diesem Segment
bei der bisherigen Handhabung. Die Abholung von solchen Großgeräten zum Preis
von nur 6,-- € pro Stück oder der direkten Abgabe bei der Kreissammelstelle in
Ehingen hat sich nach allseitiger Erfahrung durchwegs bewährt.
Bezüglich Kartonagen, Spraydosen, Restmüll,
Styropor, Textilien und Schuhen verbleibt es ebenfalls beim bisherigen System.
Diskutiert wurde hingegen die Möglichkeit einer Second-Hand-Tauschbörse. Diese
würde einen relativ hohen, überdachten Platzbedarf verursachen.
Bei der vorangegangen Ortsbesichtigung hat es sich
allerdings gezeigt, dass es im Recyclinghof bzw. insgesamt im Bauhof daran
mangelt.
Wegen faktisch nicht vorhandener Möglichkeiten
einigte sich das Gremium darauf, Tauschmöglichkeiten der Bürger untereinander
über die Börse im Mitteilungsblatt bzw. im Internet zu fördern.
Breiten Raum in der Diskussion nahm wiederum der
eingangs bereits diskutierte Sperrmüll ein. Die jeweils 2-mal jährlich
stattfindenden Bring- und Holsysteme wurden vom Gremium als zu wenig
praxisgerecht bezeichnet. Viele Bürger möchten ihre alten Möbel sofort
entsorgen, wenn die neuen in der Wohnung stehen. Bei der Müllverbrennungsanlage
kann nur eine Mindestmenge von 200 kg direkt angeliefert werden. Ein
Gemeinderat hielt es für denkbar, die Sperrmüllannahme gemeinsam für die
GVV-Gemeinden anzubieten. Einvernehmlich wurde die Verwaltung daher beauftragt,
die technischen Voraussetzungen für die ständige Sperrmüllannahme (z. B. 30
m³-Großcontainer, Wiegesystem, Personalbetreuung usw.) und die zu erwartenden
Kosten zu prüfen.
Letzter Diskussionspunkt war die Frage des
Gebühreneinzuges. Bürgermeister Bertele informierte, dass die Sparkasse künftig
keine Jahresmarken mehr verkaufe. Die Raiffeisenbank erklärte sich auch
weiterhin bereit, die Gemeinde diesbezüglich zu unterstützen. Der direkte
Jahresmarkenverkauf sorge für die sofortigen Gebühren-einnahmen, allerdings
auch zu einem außergewöhnlich hohen Besucherandrang unmittelbar zu
Jahresbeginn. Die Erfahrung aus Gemeinden mit Banderolensystem zeige, dass sich
der Verkauf dieser Banderolen nach und nach über das ganze Jahr verteile und
somit gleichmäßig erfolge. Manche Kommunen verordneten ihren Bürgern auch eine
Mindestabnahme von Banderolen, beispielsweise bei 26 Leerungen im Jahr mind. 23 Banderolen.
Als besonderen Bürgerservice hielt es Bürgermeister Bertele auch für denkbar,
beim diesjährigen Jahresmarkenverkauf den Bürgern die Möglichkeit anzubieten,
der Gemeinde eine Einzugsermächtigung zu erteilen, aufgrund derer die Gemeinde
die Jahresgebühr abbucht und die Jahresmarke automatisch zusendet. Bei der
Diskussion äußerten mehrere Mitglieder des Gremiums, dass gerade in der warmen
Jahreszeit schon die 14-tägige Abfuhr des Mülls Probleme bereiten könne. Auch
wenn sich das Gesamtmüllaufkommen beim Banderolensystem verringere, blieben die
Einsammlungskosten gleich, was letztendlich zur Verteuerung je abgefahrener
Tonne führe. Übereinstimmend stellten die Gemeinderäte fest, dass sich das in
Illerkirchberg praktizierte System seit vielen Jahren bestens bewährt habe und
ohne Not nicht davon abgewichen werden soll. Die Empfehlung an die Verwaltung
lautete daher, vom Grundsatz her beim Jahresmarkensystem zu bleiben und den
Bürgern die Zusendung einer Jahresmarke gegen Abbuchungsermächtigung zu ermöglichen.
Die Verwaltung wird nun die angesprochenen
Positionen und Wünsche aus dem Gemeinderat in die künftige Abfallentsorgung
einplanen und, soweit Prüfungswünsche vorhanden sind, dem Gemeinderat wieder
vorlegen.
Dem Gemeinderat lag eine außergewöhnlich große Zahl
von 11 Baugesuchen zur Behandlung vor. Allein 5 davon waren Baugesuche für
Neubauten im Baugebiet „Hornbächle-Süd“. Diesen Baugesuchen wurde grundsätzlich
zugestimmt, teilweise jedoch mit der Maßgabe, dass die Planung noch so abzuändern
sei, dass die gesetzlichen Nachbarrechte beachtet und die überbaubaren Flächen
eingehalten werden.
Ein Bauantrag wurde für eine Nutzungsänderung einer
bisherigen Wohnung in gewerbliche Räume für Zwecke einer Arztpraxis in der
Ulmer Straße in Oberkirchberg eingereicht, ein weiterer zur Errichtung eines
Holzlagerplatzes auf einem Grundstück an der Beethovenstraße, ein Bauantrag für
einen Anbau an ein bestehendes Wohnhaus in der Kastellstraße, ein Bauantrag zur
Errichtung eines Doppel-Carports auf einem Grundstück in der Uhlandstraße,
ebenfalls ein Antrag für den Neubau eines Carports sowie Anbau eines Windfangs
an ein Wohnhaus in der Illerstraße und schließlich ein Antrag für den Neubau
einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle am westlichen Ortsrand von
Beutelreusch.
Allen Baugesuchen wurde zugestimmt einschließlich
der dafür erforderlichen, geringfügigen Befreiungen. Alle Zustimmungen wurden
jedoch unter dem Vorbehalt gegeben, dass das nachbarliche Einverständnis
ebenfalls erteilt wird, weil bei den Bauanträgen durch deren kurzfristige
Einreichtung die Angrenzeranhörung noch im Gange war.
Bürgermeister
Bertele berichtete über geplante Wahlkreisveränderungen im Raum Ravensburg, von
denen mittelbar Auswirkungen bis in den Alb-Donau-Kreis reichen könnten. Wie
zwischenzeitlich bekannt geworden sei, sehen Modellvarianten vor, die
Illertalgemeinden von Balzheim bis Illerkirchberg sowie den Raum Munderkingen
dem Bundeswahlkreisgebiet von Biberach/Riss zuzuordnen. Nachdem die
Illertalgemeinden ebenso wie der Verwaltungsraum Munderkingen sowohl in
wirtschaftlicher, schulischer, kultureller und behördlicher oder medizinischer
Hinsicht Richtung Ulm orientiert seien, widerspreche dies den sachlichen und
fachlichen Gegebenheiten. Zudem verwies er auf die strikte Trennung der
Presselandschaft zwischen dem Alb-Donau-Kreis und dem Kreis Biberach. Die
Bürgermeister der betroffenen Gemeinden hätten deswegen zusammen um eine
Besprechung mit der Ministerin und Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Annette
Schavan und Frau Hilde Mattheis MdB gebeten. Bei einer kurzfristig ergangenen
Einladung an einem Freitagmittag während der Urlaubszeit hätten die betroffenen
Bürgermeister mit vollzähliger Teilnahme der Bedeutung dieses Anliegens Nachdruck
verliehen. Nachdem die Gemeinde Illerkirchberg sogar direkt an die Stadt Ulm
angrenze und mit am stärksten betroffen wäre, habe sich er, Bürgermeister
Bertele, bereit erklärt, eine Eingabe einschließlich der Unterzeichnung aller
betroffenen Bürgermeister an den Innenausschuss zu organisieren. Ein Ergebnis
wäre allerdings noch nicht bekannt.
Tag
der Heimat
Bürgermeister
Bertele erinnerte an den „Tag der Heimat“, der kürzlich in der Gemeindehalle in
Unterkirchberg stattfand. Der Veranstalter und Organisator, der Bund der
Vertriebenen, Kreisverband Alb-Donau, vertreten durch Herrn Joachim Wendt, habe
sich ausdrücklich und besonders bei der Gemeinde bedankt. Die Gemeinde und die
an der Organisation beteiligten Mitarbeiter hätten in besonderer Weise dazu
beigetragen, dass der diesjährige „Tag der Heimat“ außergewöhnlich schön
verlaufen sei.
Bürgermeister
schloss damit den öffentlichen Teil der Sitzung und verabschiedete die Presse
sowie die Zuhörer. Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.